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1. Teil 3 - S. 142

1912 - Leipzig : Freytag
sofort in eine neue Stellung und nahm die Schlacht an, die ihm Blücher und Gneisenau anboten. Die Hauptarbeit hatten abermals die Preußen unter ?)ork zu verrichten. Mehrmals stürmten die Regimenter vor, aber sie wurden von den Franzosen abgewiesen. Endlich war der Feind erschüttert; die preußische Reiterei zerriß seine Linie, eroberte Geschütze, Fahnen und einen Adler und machte mehrere Hunderte zu Gefangenen. Die Franzosen wichen ans Leipzig zurück. Freilich hatten die Preußen furchtbar gelitten; über ein Drittel des Korps bedeckte das Schlachtfeld. Aber ein neuer Schritt zum endgültigen Siege war getan. — So hatte der 16. Oktober keine Entscheidung gebracht. Ant 17., einem Sonntage, ruhte das blutige Handwerk der Waffen. Wohl drängten anfangs Blücher und Gneisenau nach vorn, ober sie hielten bald ein, als sie merkten, daß im Süden die Hanpt-armee still blieb. Schwarzenberg hatte sich entschlossen, erst die Ankunft der Reservearmee abzuwarten. Auch mußte die große Lücke im Osten geschlossen werden. Der Kronprinz von ^Schweden bekam deshalb den Befehl, mit der Nordarmee zwischen Blücher und Schwarzenberg einzuschwenken. Napoleon hatte am 17. Oktober einen gefangenen österreichischen General an die verbündeten Monarchen gesandt und um einen Waffenstillstand gebeten. Er erhielt jedoch darauf keine Antwort. Deshalb stellte er seine Truppen für eine neue Schlacht bereit; er zog sie näher an Leipzig heran und machte das Dorf Probstheida zum Mittelpunkte seiner Stellung. - Die Verbündeten hatten während des 17. Oktobers alle ihre Truppen herangezogen, so daß sie nun ein bedeutendes Übergewicht hatten. Den 180 000 Franzosen standen ungefähr 350 000 Verbündete gegenüber. Am 18. Oktober begann der tsistntpf im Norden, Osten und lüften. Unter furchtbaren Anstrengungen suchten die Preußen und Russen die Schlüssel der französischen Stellung zu erobern, ollein olle Versuche, Probstheida dem Feinde zu entreißen, waren vergebens. Abermals behauptete Napoleon im ©üben das Schlachtfeld Desto schlimmer erging es den Franzosen im Norben und Osten; hier würden sie auf allen Punkten geschlagen und bis an die Tore und Mauern der Stadt Leipzig zurückgedrängt. Hier war es auch, wo sächsische und Württembergische Regimenter enblich Napoleons Fahnen verließen und zu ihren beutfchen Brübern übertraten. Napoleons Stellung war nun im ©üben unhaltbar geworden; er befahl den Rück-zug über Leipzig, Lindcnau und Weißenfels, um die Trümmer seiner Armee vor völliger Vernichtung zu bewahren. — Am 19. Oktober begann der, Angriff der Verbündeten auf Leipzig; die Verteidigung hatte Napoleon dem Marschall Macdonald und dem Polenfürsten Poniatowsky übertragen. Nochmals entspann sich ein harter Kamps; allein die Tore wurden gesprengt, und Russen, Preußen und Österreicher strömten von allen Seiten in die Stadt. Schon fegten die Kanonenkugeln über die Elsterbrücke, über die die Flucht der abziehenden Franzosen ging. Da ertönte plötzlich ein furchtbarer Knall, die Brücke flog in die Luft. Vielen Taufenden war nun der Rückzug abgeschnitten. Scharenweise stürzten sich die Franzosen in den Fluß; mancher gewann auch das rettenbe Ufer, aber die meisten fanden in den Wellen ihren Tod. — Gegen 1 Uhr hielten die Monarchen ihren Einzug in die Stadt; lauter Siegesjubel tönte ihnen aus den Reihen der tapferen Krieger entgegen. Auch Blücher und sein Berater Gneisenau würden mit
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