Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 3 - S. 149

1912 - Leipzig : Freytag
140 aewiesen. Die Schlacht raste weiter. Gegen 5 Uhr brauste ein neuer Sturm gegen die englisch-deutsche Schlachtlinie heran. Unzählige Reitermassen führten unter Netts Leitung den Angriff aus. Schon waren die Geschütze überrttten, aber an . b cm wol lgezielten Jnfanteriefeuer zerschellten Roß und Reiter. Noch standcn^dicengländer ans den Höhen, und schon zeigten sich die Preußen m der rechten Sette der Franzosen. Der Kaiser sandte ihnen den größten Teil seiner^ Reserven entgegen und versuchte gleichzeitig durch einen dritten Gewaltstoß das yeer Wellingtons zu zertrümmern. Die Garde brach auf, aber auch sie erreichte nichts und flutete zuruck, ^etzt gab Wellington den Befehl zum Vorgehen. Unterdessen hatten auch die Preußen die französischen Linien zerrissen und bestrichen mit ihren Geschützen die Rückzuaslinie ihrer Feinde. Damit war die Schlacht entschieden; m wilder Flucht wälzten sich die Franzosen nach Süden. Die siegreichen Feldherren trafen hinter Belle-Allianee zusammen. Da Wellington erklärte, seine Truppen halten zu lassen, übernahmen die Preußen unter Gneisenans persönlicher Führung die Verfolgung. Er raffte einzelne Trupps zusammen und jagte Hinte den Flüchtlingen her. Nirgends ließ er ihnen Ruhe. Sie ließen alles zurück und dachten nur an die Rettung des' nackten Lebens. Geschütze, Bagage und Napoleons Reisewagen mit £mt, Degen und Orden fielen den Verfolgern in die Hände. Als ihre Zahl immer mehr zusammenschmolz, wurden Hornisten und Tambours auf Pferde gesetzt, ihr Blasen und Trommeln genügte, die Franzosen aufzuschrecken und weiterzusagen Endlich neigte sich die Nacht. Als der junge Tag heraufzog, standen die Verfolger fünf Stunden vom Schlachtfeld entfernt. Die französische Armee war völlig vernichtet. Blücher und Gneisenan richteten an ihr Heer einen Tagesbefehl, der mit den herrlichen Worten schloß: „Nie wird Preußen untergehen, wenn Eure Söhne und Enkel Euch gleichen!" Napoleons Herrschast war nun für immer zu Ende. Er wollte nach ilmema fliehen; in Rochefort mußte er sich aber den Engländern ergeben. Er wurde nach der Felseninsel St. Helena gebracht, wo er as General Bonaparte noch sechs Jahre lebte. Er beschloß sein tatenreiches Leben am 5. Mai 1821. ^m ^ahre 1840 wurden seine Gebeine nach Frankreich überführt und zu Paris im Jnvalidendome beigesetzt. — Ludwig Xviii. kehrte als König der Franzosen nach Paris zurück. Im zweiten Pariser Frieden, der erst am 20. November abgeschlossen wurde, mußte Frankreich 700 Millionen Frank Kriegskosten zahlen und alle Kunstschätze herausgeben. Elsaß-Lothringen aber blieb bei Frankreich. Friedrich Wilhelm Iii. als Landesvater. 1. Tie wirtschaftliche Not des Staates. Nach den Befreiungskriegen war Preußen völlig zerrüttet. Seine Schuldenlast betrug über 500 Millionen Mark; sie war entstanden infolge der grenzenlosen Erpressungen Napoleons und infolge der großen Summen, die die Kriegsjahre verschlungen hatten. Dazu kamen noch die Schulden, die die Provinzen und Stünde in edler Aufopferung für den Staat sich auferlegt hatten. Ackerbau und Viehzucht hatten während der Fremdherrschaft unendlich gelitten. Die Festlandssperre
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer