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1. Geschichte des Mittelalters - S. 63

1901 - München [u.a.] : Franz
Der erste Kreuzzug. 63 Lage der dortigen Christen Bericht erstattet hatte, eine Kirchen- Konzil von Versammlung nach Clermont. Ans ganz Frankreich strömte Clermont hieher eine so große Menge von Geistlichen und Laien, daß man 1095-die Versammlung auf der Ebene außerhalb der Stadt abhalten mußte. Als Urban mit hinreißender Beredsamkeit die Leiden der Glaubensgenossen im Morgenlande schilderte und endlich die Christenheit aufforderte, zur Befreiung des heiligen Landes die Waffen zu ergreifen, ertönte aus der gauzeu Versammlung der stürmische Ruf: „Gott will es!"1) Taufende drängten heran und ließen sich ein Kreuz auf Schulter, Brust oder Mantel heitert, das man in der ersten Begeisterung als Abzeichen für den heiligen Zug wählte. Hunderttausende zogen im Jahre 1096 aus Frankreich und den lothringisch-flandrischen Grenzgegenden Deutschlands wie aus den normannischen Herrschaften in Unteri talien aus, um auf verschiedenen Wegen zunächst Konstantinopel zu erreichen. Ihre bedeutendsten Führer waren: Gottfried von Bouillon, Gottfried von Herzog von Niederlothringen, und Tankred, der Neffe des Fürsten Bouillon. Boemnnd von Tarent, der von der Dichtkunst als das Muster eines christlichen Ritters verherrlicht wurde?) Gottfried von Bouillon ordnete man sich meist freiwillig unter, so daß er als Führer des ersten Kreuzzuges gelten kann. Der griechische Kaiser verlangte, daß ihm die Kreuzfahrer Verhalten der für alle Länder, die sie den Türken abnehmen würden, im voraus Byzantiner, den Lehenseid leisteten. Nachdem säst alle Fürsten dies gethan, ließ er das Heer nach Kleinasien übersetzen und gab ihm griechische Führer mit. Unter beständigen Kämpfen mit den Türken gelangten die Kreuzfahrer nach Syrien, dessen ehemalige Hauptstadt Antiochia sie 1098 einnahmen. Aber schon nach drei Aniiochia. Tagen umschloß ein ungeheures Heer die Stadt so vollständig, daß Hungersnot ausbrach und die Kreuzfahrer verloren schienen. Da entfachte die Auffindung derheiligenlanze eine solche Begeisterung in ihnen, daß sie durch einen Ausfall das feindliche Heer in die Flucht schlugen und ihren Weg nach Jerusalem fortsetzen konnten. Die Belagerung dieser Stadt in der waldlosen, sonnenverbrannten Gegend schien wenig Aussicht auf Erfolg zu bieten, bis man endlich Holz anftrieb, um Streittürme zu zimmern, wie sie das Mittelalter zur Belagerung von Städten verwandte. Nach solchen Vorbereitungen erstürmten die Kreuzfahrer 1099 die Stadt. Erstürmung Darauf beschlossen die Führer, daß das eroberte Land ein christliches Jerusalems Königreich sein solle, und wählten den Herzog Gottfried zum 10w. ’) Gerok- „Gott will es." — Bild: Aus dem Kreuzzuge Konrads Iii. Lohmeyer I, 4. — Wiener Bilderbogen. Nr. 26. „Kreuzfahrer." ) Noch 1580 besang ihn der italienische Dichter Torquato Tasso in seinem Heldengedicht: „Das befreite Jerusalem."
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