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1. Geschichte des Mittelalters - S. 110

1901 - München [u.a.] : Franz
110 Friedrich Iii. — Eindringen der Türken in Europa. Feh de wesen im Reich. Verlust deutscher Grenzlande. Osmanen. Konstantinopel 1458. Matthias Corvinus. Friedrich Iii. 1440—1493. Einige Monate nach dem Tode Albrechts Ii. wählten die Kurfürsten den Vetter des verstorbenen Königs, den Herzog Friedrich von Steiermark. Bald nach seiner Erhebung versuchte Friedrich Iii. die Stamm-lande seines Hauses im Aargau den Eidgenossen wieder zu entreißen ; er bewirkte dadurch aber nur, daß die Schweiz sich Deutsch-land mehr und mehr entfremdete. Im Reiche selbst herrschten allenthalben die heftigsten Fehden. Unter diesen Umständen machten sich wichtige Glieder des Reiches, wie die Schweiz und Mailand thatsächlich vom Reiche los, während andere in die Gewalt des Auslaut)es kamen. So siel Luxemburg an die Herzoge von Burgund, Schleswig-Holstein^an Dänemark, Erme-land und Westpreußen an Polen. Eindringen der Türken in Europa. Eine Besserung der traurigen Reichsverhältnisse unter Friedrich Iii. hätte dringend not gethan, da Deutschland damals von Osten her einen neuen gefährlichen Feind besam. Denn schon drohten in Streifzügen über Ungarn her die Os-manen. Etwa feit 1300 die Herren von Kleinasien, wo Osman I. ein Reich gegründet, entrissen sie in fortwährenden Kämpfen gegen das byzantinische Reich diesem ein Gebiet nach dem andern und machten endlich dem Reste des byzantinischen Reiches ein Ende, indem sie 1453 die Stadt Konstantinopel erstürmten. Der letzte Kaiser^ des o st römischen Reiches siel bei der Verteidigung seiner Stadt, die von den Türken zur Hauptstadt ihres Reiches gemacht wurde. Die prachtvolle Sophienkirche ward in eine Moschee umgewandelt. So war das oströmische Reich zu Grunde gegangen, ohne daß das weströmische oder abendländische etwas zu seiner Rettung gethan hätte. Jetzt sing man auch in Deutschland au, die Gefahr zu erkennen. Aber die zerfahrenen Verhältnisse des Reiches ließen es zu keiner That kommen, obwohl die Türken schon Einfälle in Steiermark und Krain machten. Friedrich m. und Matthias Corvinus. Friedrich Iii. ließ in feinem Ungeschick nicht bloß Länder, welche feine Verwandten schon besaßen, seinem Haufe wieder verloren gehen, fondern büßte selbst seinen eigenen Besitz ein. So entzog sich Böhmen den Habsburgern, und die Ungarn wählten Matthias Corvinus zum König, der Friedrich Iii. sogar Wien entriß und es zu seiner Hauptstadt (1485—1490) machte.
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