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1. Geschichte der Neuzeit - S. 38

1902 - München [u.a.] : Franz
38 Der westfälische Friede. Drei christl. Bekenntnisse. Normaljahr. Frankreich. Schweden. Schweiz und Holland. Brandenburg. Bayern. Pfalz. mindestens 10 Millionen umgekommen. Augsburg war von 80 000 auf 18 000 heruntergesunken. Im Bistum Freising zählten manche Dörfer nur noch von 400 Einwohnern. In Hessen allein waren 300 Dörfer, 17 Städte und 47 Schlösser niedergebrannt worden. Endlich kam der Friede zu stände, dessen Abschluß besonders durch den französischen Unterhändler acht Jahre lang verzögert worden war. 1648 wurde zu Münster und Osnabrück der westfälische Friede1) geschlossen, dessen wichtigste Bedingungen folgende waren. a) Kirchliche Bestimmungen. 1. Der Augsburger Religionsfriede wurde erneuert und auch auf die Reformierten ausgedehnt, so daß es im Reich drei zu Recht bestehende christliche Konfessionen gab, deren Bekenner sich in allen Reichsarigelegenheiten gleichstehen sollten. 2. Bezüglich der geistlichen Güter und der R e l i g i o n s -Übung innerhalb der einzelnen Staaten sollte fortan das Jahr 1624 als Normaljahr gelten, d. h. der Zustand vom 1. Januar 1624 maßgebend sein. b) Staatliche Bestimmungen. 1. Frankreich erhielt Breis ach und die bisher h a b sb n rgisch e n Besitzungen im Elsaß, d. i. im wesentlichen das flache Land, aber ohne Straßburg. 2. Schweden bekam Vorpommern mit den Jnfeln Rügen, Ufedom und Wollin, die Stadt Wismar und das Herzogtum Bremen-Verden (das frühere Erzstift Bremen, aber ohne diese Stadt). 3. Die Schweiz und die nördlichen Niederlande (Holland) wurden als selbständige Freistaaten anerkannt. 4. Brandenburg bekam nur Hinterpommern und zur Entschädigung für Vorpommern das Erzstift Magdeburg und die Bistümer Halber stadt, Minden und Kami n. 5. Bayern behielt die im Krieg erworbene Oberpfalz und die K u r w Ü r d e. 6. Die Nheinpsalz wurde dem Sohne Friedrichs V. Karl Ludwig gegeben und mit einer neuen Kurwürde, der achten ausgestattet. 1) Zu Nürnberg hielten die Kaiserlichen und die Schweden im großen Saale des Rathauses das Friedensbankett. — Sieh dort das Gemälde oon_ Joachim Sandrart. — Lies P. Gerhardts „Friedenslied": „Gottlob, nun ist erschollen das edle Fried- und Freudenwort."
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