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1. Geschichte der Neuzeit - S. 80

1902 - München [u.a.] : Franz
80 Zweite Blütezeit der deutschen Dichtung. Viel Gutes hat diese Weltanschauung in Deutschland geschaffen, Wirkung in wo Männer wie Lessing, Kant und Schiller das Volk nicht Deutschland. jm platten Sinne aufzuklären, sondern vielmehr geistig zu befreien und sittlich zu veredeln strebten und Friedrich d. Gr. zeitgemäße Verbesserungen im staatlichen Leben traf, worin mehrere Fürsten sein Beispiel nachahmten. Wirkung in Anders wirkte die Philosophie des vorigen Jahrhunderts in Frankreich. Frankreich. Je hartnäckiger hier die Inhaber der Staatsgewalt an alten verrotteten Zuständen festhielten und die Vertreter neuer Ideen auch wohl verfolgten, desto mehr erregten diese durch schriftliche und mündliche Äußerungen eine allgemeine Unzufriedenheit mit den bestehenden Zuständen, die immer stärker aus eine vollständige Umwälzung hindrängte. 1») Zweite Blütezeit der deutschen Dichtung. Seit dem westfälischen Frieden war die deutsche Sprache und Literatur fast ein Jahrhundert lang in sklavische Abhängigkeit vom Franzos ent um geraten. Bis um die Mitte des 18. Jahrhunderts stellte Gottsched, der doch die öde „Sprachmengerei" tatkräftig bekämpfte und sich um die S p r a ch r e i n h e i t und Sprach-richtigfeit sehr verdient gemacht hat, immer noch die Franzosen als nachahmenswerte Vorbilder auf, und darum auch erkannte er in der verstandesmäßigen Darstellung und in der korrekten Form das Wesen der Dichtkunst. Ihm traten die Schweizer Bodmer und Breitinger erfolgreich entgegen, die Gemüt und Phantasie für die unerschöpflichen Quellen wahrer Poesie erklärten und die stammverwandten Engländer zur Nachahmung empfahlen. In ihrem Geiste dichteten Haller, Hagedorn und Gellert, die als die Herolde des neuen Aufschwunges in der Literatur betrachtet werden können. Das Wiedererwachen des deutschen Geisteslebens wurde hauptsächlich durch zwei gewaltige Einflüsse bewirkt: durch die Begeisterung für Friedrich den Großen und seine Heldentaten und durch die Aufklärung. „Denn", wie Goethe sagt, „der erste wahre und höhere eigentliche Lebensgehalt kam durch Friedrich den Großen und die Taten des siebenjährigen Krieges in die deutsche Poesie". Gleim und Kleist feierten den großen König in ihren patriotischen Liedern. Ganz besonders aber schufen Dichtungen von unvergänglichem nationalen Klopstock. Gehalt Klopstock (1724—1803) in seinen vaterländischen Oden^) und Lessing in „Minna von Barnhelm". Das Erscheinen von Klop-stocks „Messias" (1748) bezeichnet den Beginn der zweiten Blüte zeit unserer Dichtkunst. Während Klopstock sein reiches religiöses ’) Im Jahre 1773 sang er: „Frei, o Deutschland, Wirst Du dereinst, ein Jahrhundert nur noch, So ist es geschehen!" — Dichter sind Seher!
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