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1. Geschichte der Neuzeit - S. 116

1902 - München [u.a.] : Franz
Südeuropa. Nordeuropa. Mitteleuropa. 116 Der Wiener Kongreß. In Südeuropa beseitigte man die Schöpfungen Napoleons größtenteils und führte die alten Dynastien und Ordnungen mit Ausnahme der früheren Republiken zurück. So erhielten die Bourbonen Spanien wieder, in Italien wurden die früheren Fürsten wieder eingesetzt; auch der Kirchenstaat wieder errichtet. Alles Land östlich vom Ticino und nördlich vom Po nahm Österreich unter dem Titel eines lomb ardisch-veneti ani schen Königreichs an sich. In Nordeuropa erhielt Rußland einen bemerkenswerten Zuwachs an Macht, indem es nicht nnr das 1809 gewonnene Finnland behielt, sondern auch den größten Teil des Herzogtums Warschau unter dem Titel eines Königreichs Polen bekam. Schweden erhielt als Entschädigung für Finnland und Vorpommern Norwegen, das Bernadotte 1814 den Dänen abgenommen hatte. Dänemark, das von allen europäischen Staaten am längsten zu Napoleon gehalten, erhielt nur das kleine Herzogtum Lauenburg. England, das Ceylon und das Kapland, Malta und Helgoland behielt, bekam das zum Königreich erhobene und vergrößerte Hannover zurück. Schwieriger war die Ordnung der mitteleuropäischen, besonders der deutschen Verhältnisse. Am Oberrhein wurde die Schweiz in ihrer früheren Selbständigkeit wiederhergestellt. Durch Vereinigung der früheren holländischen Republik mit dem österreichischen Belgien schuf man das Königreich der Niederlande, dessen Krone das Haus Naffau-Oranien erhielt. Österreich nahm Tirol mit Brixen und Trient, Salzburg und das Jnnviertel, daun sein früheres Küstengebiet zurück und bekam als Entschädigung sür verlorene polnische und niederländische Besitzungen Venetien und die Lombardei. Bayern, welches das im Reichsdeputationshauptschluß Gewonnene und die von Preußen erworbenen Gebiete Ansbach und Baireuth behielt, wurde für seine Abtretungen an Österreich durch die linksrheinische Pfalz entschädigt. Württemberg und Baden behielten ihren unter Napoleon erworbenen Besitzstand, das Großherzogtum Hessen bekam Mainz, das Kurfürstentum Hessen wurde wiederhergestellt. Das Königreich Sachsen, dessen Monarch von allen deutschen Fürsten am längsten an dem Bündnis mit Napoleon festgehalten, blieb durch österreichischen Einfluß in seiner südlichen Hälfte bestehen, während seine nördliche an Preußen kam. Dieser Staat erhielt Magdeburg und von den Erwerbungen aus der zweiten und dritten Teilung Polens nur Danzig, Thorn, das Netzegebiet und Posen zurück; ferner bekam es den Rest von Schwedisch-Pommern mit Rügen, die größere nördliche Hälfte von «Lachsen und seine rheinisch-westfälischen Besitzungen so vergrößert und abgerundet zurück, daß es daraus zwei Provinzen bilden konnte. Zwischen seinen westlichen und östlichen Besitzungen bestand keine Verbindung, da Hannover, Hessen-Kassel und Nassau dieselben trennten. Es hatte
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