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1. Geschichte der Neuzeit - S. 140

1902 - München [u.a.] : Franz
140 Anstoß zum deutsch-französischen Krieg. zu Ungunften Frankreichs entschieden. Das Großherzogtum blieb em selbständiger Staat und Mitglied des deutschen Zollvereins. Stimmung in Obwohl die von der Luxemburger Frage drohende Kriegsgefahr Frankreich. noch einmal vorübergegangen, gab man sich in Berlin darüber keiner Täuschung mehr hin, daß es über kurz oder lang mit Frankreich zum Krieg kommen werde, _ und bereitete deshalb alles darauf vor. Mau hatte sich in Frankreich daran gewöhnt, im Widerspruch mit den Jahrhunderte alten Sprachgrenzen den Rhein als die natürliche, Frankreich von Rechts wegen zukommende Grenze zu betrachten, und hatte sich zu lauge mit dem Gedanken geschmeichelt, daß Frankreich eine Art Schiedsrichteramt in Europa gebühre. Die energische Politik, die Bismarck zum Zwecke der Einigung Deutschlands eingeschlagen, faßte man in Frankreich als Eroberungssucht Preußens auf und fühlte sich durch dessen ungeahnte Erfolge zurückgesetzt. Dieser Regungen des französischen Nationalstolzes konnte Napoleon Iii. nicht mehr Herr werden; man verlangte „Rache für Sadowa", und so suchte Napoleon durch einen Krieg gegen das verhaßte Preußen alle seine Mißerfolge vergessen zu machen und seine Untertanen neu für sich zu gewinnen. Einen Vorwand zum Krieg gab die Lage Spaniens. Anstoß zum deutsch-sranzöfischen Krieg. In Spanien war die Königin Jsabella 1868 vertrieben worden. Um dem Lande wieder ruhigere Verhältnisse Zu sichern, bot die provisorische Regierung 1870 dem Prinzen Leopold von Hohenzollern-S igmarin gen die spanische Thron- Krone an. Kaum hatte derselbe jedoch seine Zusage gegeben, als pshfll ba§ Ministerium Napoleons Iii. dies als einen Versuch Hohenzollern Preußens hinstellte, die Monarchie Karls V. im Hanse Hohenzollern zu erneuern, wodurch die Sicherheit Frankreichs bedroht und dessen Ehre verletzt würde. Dementsprechend verlangte der französische Botschafter Benedetti von König Wilhelm, der sich gerade zum Kurgebrauch in Ems aufhielt, er solle „dem Prinzen von Hohen-Französische zollern die Annahme der spanischen Krone verbieten." einspräche. Diese Zumutung wurde höflich abgelehnt, da nicht König Wilhelm, sondern der Vater des Prinzen Leopold das Haupt jener Seitenlinie des hohenzollerischen Hauses, der Prinz überdies auch volljährig und Herr seiner Entschließungen war. Um nicht die Verantwortung eines schweren Krieges auf sich zu laden, verzichtete Prinz Leopold freiwillig auf die ihm angebotene Würde. Allein Rücktritt die französische Regierung forderte nun von König Wil-Leopolbs. Helm die Erklärung, „daß er die Kandidatur des Prinzen für die spanische Krone auch in Zukunft nie wieder zulassen werde."
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