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1. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 13

1903 - Leipzig : Teubner
§ 2. Deutschland zur Zeit des Großen Kurfürsten (bis 1688). 13 der Feinde, und der Untergang der freien Niederlande schien gewiß. („Holland in Not.") Da erfaßte das Volk wilde Verzweiflung; der greise „Ratspeusionär" (der oberste Beamte der Provinz Holland) Jan de Witt, den man fälschlich des Einverständnisses mit Frankreich zieh, wurde in entsetzlicher Weise ermordet. Auch sein Bruder Cornelius fiel der Volkswut zum Opfer. Durch ganz Holland hallte der Ruf, daß Wilhelm Iii. von Oranien, obwohl er erst 22 Jahre zählte, gleich seinen Ahnen zum Statthalter eingesetzt und damit zum Oberbefehlshaber, lebenslänglichen Generalkapitän und Großadmiral ernannt würde. Es geschah. Indes war de Rnyter mit 158 Segeln in See gegangen und griff in der Bucht von Sonthwold (n. von der Themsemündung) die vereinigte englisch-französische Flotte, welche 164 Schiffe zählte, an. De Ruyters Flaggschiff, „Die sieben Provinzen", überschüttete das gewaltige englische Linienschiff, auf dem der Admiral Herzog von Iork fuhr, zwei Stunden lang mit einem solchen Hagel von Geschossen, daß dessen Bordwände einem Siebe glichen. Der „Royal James" wurde von der „Groot Hollandia" und mehreren Brandern in ein Flammenmeer verwandelt; das war das Werk des Kapitäns van Brakel, des Kühnsten der Kühnen. So errangen die Holländer den Sieg. Während nun im Lande die Dämme durchstochen wurden, um das Vordringen der Franzosen zu hemmen, erschien die verbündete Flotte vor der Insel Texel, um dort zu landen. Aber wunderbarerweise blieb die Flut aus, und anhaltende Stürme trieben die feindlichen Schiffe hinweg. Überzeugt, daß Hollands Untergang den Nordwesten Deutschlands schwer schädigen müsse, verband sich Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Oheim des jugendlichen Oraniers, mit dem bedrängten Freistaat (aus „purer Geuereuxheydt") und führte gegen das Versprechen von Hilfsgeldern 20 000 Mann an den Niederrhein. Er gewann auch den Kaiser für seine Meinung, der nun 15000 Österreicher unter Monteeuculi eben dahin marschieren ließ. Aber durch den mangelnden Eifer dieser war der Erfolg so gering, daß die holländischen Kriegsgelder ausblieben. So verstand sich der Kurfürst zum Sonderfrieden von Vossem (1673, ö. von Brüssel), behielt sich aber das Recht vor, seine Pflichten gegen das Reich zu erfüllen. Ludwig Xiv. gab ihm die besetzten klevischen Gebiete zurück. 6. Die Rettung Hollands. Fehrbellin. Doch war die Rettung der Niederlande gesichert. De Ruyter, unter dem jetzt der jüngere Tromp befehligte, siegte in einer zweiten Schlacht an der holländischen Küste. Der Kaiser, Spanien, Dänemark und Kursachsen nahmen gegen Frankreich Partei, und als diesem infolge der Besetzung der kurpfälzischen Stadt Germersheim 1674 der Reichskrieg erklärt wurde, griff auch Friedrich Wilhelm wieder zu den Waffen. Bei Seneffe (s. von Brüssel)
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