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1. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 95

1903 - Leipzig : Teubner
§ 16. Gründung d. Napoleonischen Kaisertums, Auflösung d. alten Deutschen Reiches. 95 Gewalt brachte und auch auf Süddeutschland ausgedehnt wurde, und den glänzenden Sieg Moreaus bei Lohenlinden (ö. von München, 3. Dezember 1800) über die Österreicher, sowie dessen Vormarsch bis * Steter (an der Enns). Der Friede zu Luueville (9. Februar 1801) wiederholte im wesentlichen die Bestimmungen des Friedens von Campo Forutio. In Italien wurde die Cisalpiuische Republik wiederhergestellt und der Papst in seine Herrschaft wiedereingesetzt. Die deutschen Fürsten, welche am linken Rheinufer Gebiete an Frankreich verloren hatten, wurden durch die Aufhebung (Säkularisierung) aller geistlichen Stifter (außer Kurmainz) und die Einziehung (Mediatisierung) von 52 freien Reichsstädten entschädigt. Bei den darüber in Paris mit dem Minister Talleyraud geführten Verhandlungen entwürdigten sich viele deutsche Fürsten durch Kriecherei und Bestechungen, um bei dem Länderschacher möglichst viel zu ergattern. Nur sechs Reichsstädte blieben bestehen. (Vgl. S. 98 und 165.) Preußen erhielt die Bistümer Hildesheim und Paderborn, dazu (das bisher kurmainzische) Erfurt mit dem Eichsfelde, ein Drittel von Münster, die Abteien Elten, Essen und Werden im Ruhrgebiet, sowie die Reichsstädte Nordhausers Mühlhausen und Goslar. Auch Bayern, Württemberg, Baden und Hessen erhielten Gebietszuwachs. Dadurch wurde die Vorherrschaft Frankreichs zunächst über Süddeutschland ausgedehnt. Der Reichstag genehmigte den schmählichen Länderschacher. (Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803.) Österreich, das nichts erhielt, wurde von Frankreich aus Deutschland verdrängt. Dem der Koalition grollenden Zaren bot Napoleon das gegen Nelson doch nicht zu behauptende Malta an und schickte alle russischen Gefangenen neu bekleidet und ausgerüstet zurück. Paul I. ward dadurch ganz gewonnen. Aber der von ihm gestiftete Nordische Seebund zwischen Rußland, Schweden, Dänemark und Preußen (Dezember 1800), zum Schutze des Seerechts der Neutralen, zerfiel infolge eines englischen Angriffs (Nelson) auf Kopenhagen (2. April 1801) und der Ermordung Pauls I. (23./24. März 1801). Sein Nachfolger, Alexander I. (1801—1825), schloß mit Frankreich Frieden. Der Friede von Amiens, zwischen England und Frankreich (März 1802) geschlossen, kraft dessen England alle eroberten Kolonien mit Ausnahme der Inseln Trinidad und Ceylon herausgab, dauerte, weil England Malta nicht räumte und Frankreich den Handel mit seinen Nachbarstaaten völlig an sich zu reißen begann, nur ein Jahr. Schon im Mai 1803 erklärte England wieder den Krieg an Frankreich. Als der Bruch drohte, bot Preußen König Georg Iii. vergebens die Besetzung Hannovers an. So fiel denn das Kurfürstentum, von England nicht verteidigt, den unter Mortier einrückenden Franzosen anheim (Mai 1803); Preußens zuvor verschmähte Hilfe war erst angerufen worden, als es zu spät war. Die
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