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1. Das Mittelalter - S. 12

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
12 § 4. Die Religion der Germanen. Wanderung begriffenen Germanen stand hinter der Schlachtreihe die Wagenburg mit den Franen und Kindern, die lärmend und rufend die Kampfbegeisterung anfachten, im Falle der Niederlage aber den Feinden noch den erbittertsten Widerstand leisteten. 6. Pas Gerichtswesen der Germanen beruhte nicht auf geschriebenen Gesetzen, sondern auf Gewohnheit und Herkommen. Streitigkeiten mürben ursprünglich vor dem Volke auf der Ding- oder Mahlstatt verhandelt; Beweismittel waren Zeugen und Eid, in schwereren Füllen auch der Zweikampf. Die nachgewiesene Schuld, selbst den Totschlag, konnte jeder Freie durch eine Buße an Geld oder Vieh, das sogenannte Wer-geld, sühnen; wer sich weigerte, die Buße zu erlegen, ward sried- und rechtlos und mußte in die Fremde, ins „Elend", wandern. Freiheitsstrafen, körperliche Züchtigung oder gar Hinrichtnng waren etwas Unerhörtes. §4. Die Religion der Germanen. 1. Die Hnellen unserer Kenntnis. Über die religiösen Anschauungen unserer Voreltern sind wir nur unvollkommen unterrichtet, da zuverlässige schriftliche Aufzeichnungen fehlen und das Christentum sich bemüht hat, die Erinnerung an die heidnische Vergangenheit möglichst auszurotten. Daher beschränkt sich unsere Kenntnis auf die Berichte lateinischer Schriftsteller, namentlich des Tacitus, und auf die Volksüberlieferung in Sagen, Märchen, Bräuchen und Aberglauben. Eine wertvolle Ergänzung bilden die Götter- und Heldenlieder der norbischen Sänger, der ©kalben, wie sie in der Ebba um das Jahr 1100 auf Island gesammelt worben jtub. 2. Die ältesten Gottheiten. Der Götterbienst der Germanen worein Naturdienst. Ursprünglich verehrten sie nur zwei Gottheiten: den hellen Tageshimmel mit der leuchtenden Sonne und die mütterliche Erbe. Jener würde ihnen zum Gott Tius ober Ziu, diese zur Göttin Frija. Die Verehrung beiber Gottheiten brachten sie aus ihrer Urheimat mit. Tius (Ziu, vgl. den griech. Zeus) mitrde besonders in einem uralten Haine der Semnonen verehrt. Der Ort galt als Bnndesheiligtnm, das man nur gefesselt und mit heiliger Scheu betrat. Zu bestimmten Zeiten erschienen hier die Abgesandten der verbündeten Stämme, um dem Gott Menschenopfer darzubringen. Weiße Rosse waren zu seinem Dienste bestimmt, uni) Priester weissagten aus ihrem Wiehern. Dem kriegerischen Sinn der Germanen entsprechend, wurde Tius bald zum Kriegsgott mit
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