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1. Das Mittelalter - S. 31

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
§ 9. Iii. Fortgang und Ende der Völkerwanderung. 31 dar. Schon jetzt treten sie nicht bloß als die Erben der hunnischen sondern auch der römischen Länder außerhalb Italiens hervor. In den freigewordenen Donaugebieten waren germanische Reiche der Ostgoten, der Langobarden und der Gepiden entstanden; andere Haufen, namentlich Rugier und Heruler, wanderten nach Italien aus und nahmen römische Kriegsdienste. In Gallien und (Spanien sagten sich die Franken, die Burgunden und die Westgoten von der römischen Herrschast los. In Afrika saßen bereits die Vandalen. Dem Kaiser verblieb Von dem einstigen großen Römerreich nur noch Italien und ein Teil von Gallien (im Gebiete der Seine). Aber selbst in Italien herrschten nicht mehr die Kaiser, sondern germanische Söldnerscharen, die nach Belieben Kaiser ein- und absetzten. 2. Auflösung des Wömerreiches durch Hdovakar 476. Odo-bafar (oder Odoaker), ein Anführer germanischer Söldner, stand seit einiger Zeit in römischen Kriegsdiensten. Mit Hilfe seiner Legionen nötigte er 476 den sechzehnjährigen Kaiser Romulus, dem der Spott der Truppen den Beinamen Angnstnlns (d. h. der kleine Angnstns) gegeben hatte, znr Abdankung und machte sich selbst zum „König von Italien". Im übrigen änderte sich wenig an den bisherigen Verhältnissen. Für die geschichtliche Zeitrechnung hat man sich gewöhnt, das Jahr 476 als das stnde des Altertums zu bezeichnen. 3. J)ie Hstgoteu in Italien. Die Ostgoten, seit der Auflösung des Hunnenreiches die Herren von Pannonien, waren für das Byzantinische Reich eine gefahrdrohende Nachbarschaft. Der oströmische Kaiser Zeno veranlaßte daher den jungen König der Ostgoten, den tatendurstigen Theodorich ans dem Geschlechte der Amaler, zu einem Zuge nach Italien, uni dort den Thronräuber Odovakar zu verdrängen und Italien für Ostrom in Besitz zu nehmen. a) Das Reich Iheodorichs des Eroßen (493—525). Theodorich (oberdeutsch Dietrich) zog mit dem größten Teile seines Volkes über die Alpen, ohne jedoch damit die Vorherrschast über die Snddonaulünder auszugeben. Er besiegte den Odovakar bei Verona — daher nennt ihn die deutsche Heldensage Dietrich von Bern — schloß ihn dann in Ra-venna ein und tötete ihn nach der Übergabe der Stadt mit eigener Hand (493). Als neuer Herr des italischen Landes legte Theodorich sein gotisches Gewand ab und nahm den römischen Purpur an. Römer und Germanen lebten unter seiner langen Regierung nach eigenem Recht friedlich nebeneinander. Sie zu einem Volke zu verschmelzen, gelang dem König nicht, da auch hier, wie bei den Westgoten und Vandalen, neben den nationalen besonders die religiösen Gegensätze einer friedlichen Ver-
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