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1. Das Mittelalter - S. 33

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
§ 9. Iii. Fortgang und Ende der Völkerwanderung. 33 oder Exarchen eine Provinz des Oströmischen Reiches, freilich nur aus kurze Zeit (554—568). Die schwachen Reste der Ostgoten zogen sich ins Alpenland zurück. Seitdem verschwindet ihr Stamm aus der Zahl der deutschen Völkerschaften. * Jukinian (527—565) ist in der langen Reihe der oströmischen Kaiser, die von 395—1453 in Konstantinopel geherrscht haben, der bedeutendste und mächtigste. Sein Reich umfaßte zuletzt Vorderasien, die Balkanhalb-insel, Italien und Nordasrika. Unter feiner Regierung entstand eine berühmte Sammlung römischer Rechtsbücher, das Korpus juris; auch die große Sophienkirche zu Konstantinopel, heute eine türkische Moschee, verdankt Justiuian ihre Entstehung. c) Die Ostgoten in der Sage. In der deutschen Heldensage nehmen die Ostgoten und ihr König Dietrich neben den Bnrgnnden und Hunnen den weitesten Raum ein. Dies entspricht insofern auch den Tatsachen der Geschichte, als die Ostgoten von allen deutschen Stämmen nicht nur die stärksten Kampfgenossen der Hunnen waren, sondern auch deren Erbschaft in den Süddonanländern antraten. Hier aber war es, wo jene Lieder später entstanden. * Inmitten seiner „Amelungen" ist Dietrich eine der vornehmsten und schönsten Gestalten des deutschen Heldenliedes, treu in der Freundschaft und unbezwinglich im Kampfe. Wenn feine Stimme „wie ein Wisenthorn erschallt", und wenn ihm in der Kampfeshitze „feuriger Atem" aus dem Munde strömt, hat er Züge des Gottes Donar angenommen. An seinen Namen knüpft sich ein sehr umfangreicher Kreis von mittelalterlichen Dichtungen; auch der zweite Teil des Nibelungenliedes entstand erst durch Verbindung der bayerisch-österreichischen Dietrichsage mit der fränkischen Nibelungeitfage. 4. pie Wajuivaren oder Wayern. Als die Ostgoten ans den Donauländern nach Italien aufbrachen, rückten die Bajuwaren aus Böhmen über die Donau. Von hier aus verbreitete sich ihr Stamm nicht bloß von der Enus bis zum Lech, der Greuze des alamannischen Gebietes, sondern auch südwärts in die Alpenländer und nordwärts über die heutige Oberpsalz. Den Kern der Bajuwaren bildeten die Nachkommen jener Markomannen, die einst unter Marbod aus den Mctingegenden nach Böhmen eingewandert waren und hier das keltische Volk der Bojer verdrängt hatten. In der Zeit der Hunnenherrschaft hatten sich andere germanische Volksteile mit ihnen verschmolzen und so eine neue Völkerschaft gebildet, die den Namen Bajuwaren, d. h. Bewohner Bajas, des einstigen Bojer-Heims (Böheim oder Böhmen) annahm. Die um 500 n. Chr. erfolgte Abwanderung der Bayern hatte zur Folge, daß in die böhmischen Lande slawische Stämme nachrückten. Porger, Lehrgang der Vaterländischen Geschichte. 1. Tl. 3
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