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1. Das Mittelalter - S. 86

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
86 § 30. Das Interregnum 1254—1273. in Italien sein Oheim Manfred um die Rechte ihres Hauses gegen den Grasen Karl von Anjou, einen Bruder Ludwigs des Heiligen von Frankreich, dem der Papst Neapel und Sizilien zu Lehen gegeben hatte. Der tapfere ©taufe fiel in einer Schlacht bei Benevent (1266). Von den „Ghibellinen" gerufen, eilte darauf Konradin, kaum sechzehnjährig, mit einem Heere über die Alpen. Aber nach der unglücklichen Schlacht bei Tagliacozzo geriet er in die Gefangenschaft des Gegners Karl von Anjou und wurde mit seinem jugendlichen Freunde und Better Friedrich von Baden zu Neapel im Jahre 1268 hingerichtet. Mit ihm war der Stamm der Hohenstaufen erloschen. Die Sizil'ianische Vesper 1282. Durch seine harte und drückende Herrschaft reizte in der Folge Karl von Anjou die Bevölkerung Siziliens zu einem blutigen Ausstand. Am Nachmittag des Ostermontags 1283, nach der Vesper, wurden alle Franzosen, deren man auf der Insel habhaft werden konnte, ermordet; die Krone von Sizilien aber wurde auf Peter von Aragonien, den Schwiegersohn Manfreds, übertragen. Neapel blieb beim Hause Anjou bis 1442, in welchem Jahre auch dieses Reich an eine spanische Nebenlinie überging. 3. Z)as Ende der Kreuzzüge 1270. Nicht mehr von Deutschland, wohl aber von Frankreich waren zur Wiedergewinnung Jerusalems noch zwei Heerfahrten ausgegangen, von denen jedoch keine das Heilige Land erreichte. a) Der sechste Kreuzzug 1248, den Ludwig Ix. der Heilige infolge eines Gelübdes unternahm, richtete sich zunächst gegen Ägypten. Nach anfänglichen Erfolgen geriet der König aber in Gefangenschaft und konnte nur durch Herausgabe des eroberten Gebietes seine Freiheit wiedererlangen. b) Der siebente Kreuzzug 1270. Im Bunde mit seinem Bruder, dem unteritalischen König Karl von Anjou, führte Ludwig zum zweitenmal ein Heer von Kreuzfahrern über das Mittelmeer. Dem Bruder zuliebe landete er vor Tunis, wahrscheinlich um diesen mohammedanischen Staat der Botmäßigkeit Karls zu unterwerfen. Dort brach aber im Lager eine große Seuche aus, der auch König Ludwig erlag (1270). c) Die wenigen Reste ehrt ft liehen Gebietes an der Küste Palästinas waren den geistlichen Ritterorden (vgl. S. 91) zur Verteidigung überlassen. Aber schon 1291 ging Akkon als letzte ihrer Besitzungen an die ägyptischen Mamelucken verloren. Der Orden der Deutschherren hatte inzwischen in der Eroberung des heidnischen Preußenlandes ein lohnenderes Feld für seine Tätigkeit gefunden (vgl. S. 92).
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