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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Elementarschule - S. 52

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
— 52 — 14. Der dreißigjährige Krieg. 1, Ausbruch des Krieges. Der Augsburger Religions-frtebe hatte die Eintracht zwischen Katholiken und Protestanten nicht herzustellen vermocht. Im Stillen dauerte die Spannung sort, die endlich ;zu einem unheilvollen Kriege führte, der 30 Jahre dauerte. Derselbe nahm seinen Ansang in Bohmen. Dort wollten protestantische Unterthanen Kirchen erbauen. Allein der Kaiser hinderte sie daran. Hierüber wurden die Böhmen entrüstet. Sie stürmten im Jahre 1618 bewaffnet auf das Schloß in Prag und stürzten die kaiserlichen Beamten zum Fenster hinaus. Damit begann der dreißigjährige Krieg. Der Kaiser war alt und kränklich und starb im März des folgenden Jahres. Ihm folgte sein Neffe Ferdinand. Aber die Bohmen wollten Ferdinand nicht als ihren König anerkennen und wählten statt seiner den 'zweiundzwanzigjahrigcn Friedrich von der Pfalz. Und der junge Friedrich ließ sich durch den Glanz der Königskrone blenden, zog nach Prag und setzte sich die gefährliche Krone aufs Haupt. Dadurch lehnte er sich gegen den Kaiser auf. Aber der Herzog von Bayern zog dem Kaiser mit einem Heere zu Hülfe, besiegte Friedrich am Weißen Berge bei Prag und jagte ihn aus dem Lande. Durch die einzige Schlacht schien der Krieg beendet. Wer hätte denken sollen, daß er noch so lange dauern würde. . 2. Tilly. An der Spitze des bayrischen Heeres stand T-lly, der erste Feldherr seiner Zeit. Wahrend des dreißigjährigen Krieges hat er dem Kaiser und Deutschland große Dienste geleistet. Daß nach der Schlacht bei Prag Friede eintreten sollte, war vielen Männern, die nur vom Kriegshandwerk lebten, nicht recht; sie setzten den Krieg auf eigene Hand fort und lebten von Raub und Plünderung. In unfern Tagen würde man sie Anführer im Räuberbanden nennen. Ernst von Mansfeld war ein solcher Mann. Er hatte einen Theil der geschlagenen böhmischen Armee um sich gesammelt und fiel nun mit Feuer und Schwert raubend und plündernd über Städte und Dörfer her. 'Tilly verfolgte ihn im Frühjahr 1621 über Bamberg und Würzburg und drängte ihn über den Rhein. Mansfeld zog in das Bisthum Speier. In drei Tagen flammten dreißig Dörfer auf. „Die Mansfelder haben," so lauten die Klagen, „die Bauern haufenweise in die brennenden Hauser geworfen und diejenigen, die sich retten wollten, niedergestochen. Sie haben die Kirchen aufgebrochen, beraubt, die Altare abgerissen, das H. hochwürdigste Sakrament mit Füßen getreten." Tilly folgte Mansfeld über den Rhein , trieb ihn weiter nach Westen in das 1 Elsaß und zog sich dann in die Psalz zurück.
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