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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Elementarschule - S. 73

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
die Kurfürsten von Brandenburg das Herzogthum Preußen von Polen als Lehn. Der unruhige, gewaltthätige und ländergierige König Ludwig Xi V. von Frankreich war mit dem Gebiete, das Frankreich im westfälischen Frieden von Deutschland erhalten hatte, nicht zufrieden. Er nahm ohne Umstände und ohne Veranlassung zehn Reichsstädte im Elsaß weg, verwüstete die Gebiete von Trier und Mainz, verübte die empörendsten Grausamkeiten in der Pfalz und bedrohte selbst das Innere Deutschlands. Die deutschen Fürsten waren fast alle nur auf ihr eigenes Interesse bedacht und gleichgültig gegen das Wohl des Reiches. Der große Kurfürst von Brandenburg machte eine rühmliche Ausnahme. Er rüstete ein Heer, vereinigte dasselbe mit den kaiserlichen Truppen und stellte sich am Oberrhein den Franzosen entgegen. Um den thatkräftigen Kurfürsten zum Rückzüge zu nöthigen, veranlaßte Ludwig Xiv. die Schweden, in Brandenburg einzufallen. Die Bauern hatten durch die Schweden harte Bedrückungen zu erleiden; die Dörfer wurden geplündert, die Saaten verwüstet, die Einwohner gequält. Da rotteten sich die Bauern zusammen, ordneten sich in Schaaren und schrieben auf ihre Fahnen: „Wir find Bauern von geringem Gut Und dienen unserm Fürsten mit Leib und Blut." Mit blutendem Herzen vernahm der Kurfürst am Rheine die Bedrängnisse seiner Unterthanen und eilte zur Hülse herbei. Unversehens kam er mit 5000 Rettern, 1000 Mann Fußvolk und 13 Geschützen in die Nähe der Stadt Rathenow, die von den Schweden besetzt war. Die schwedischen Offiziere saßen eben bei * einem Gastmahle und thaten sich gütlich. Derfflinger, des Kurfürsten erster General, ritt an die Zugbrücke, gab sich für einen schwedischen Offizier aus, und rief der Schildwache in schwedischer Sprache zu: „Die Zugbrücke herab! Die Brandenburger verfolgen uns." . Man ließ die Zugbrücke nieder. Derfflinger sprengte mit feinen Begleitern hinüber, die brandenburgischen Reiter folgten nach, und in kurzer Zeit waren die Schweden in der Stad4 zu Gefangenen gemacht. Darauf ging es nach Fehrbellin, wo die Schweden eine feste Stellung genommen hatten. Obgleich das brandenburgische Fußvolk noch zurück war und die Schweden der kurfürstlichen Armee bedeutend an Zahl überlegen waren, so wurde doch sogleich angegriffen. Der Kurfürst besetzte einen Hügcl mit seinem Geschütz, das bald große Verheerungen unter den Schweden anrichtete. Dreimal versuchten es die Schweden, diesen Hügel mit Sturm zu nehmen, aber sie wurden auch dreimal zurückgeschlagen. Ein brandenburgischer Anführer fiel, und die Verwirrung, dre dadurch entstand, drohte unheilbringend zu werden. Da ritt der Kurfürst herbei, stellte sich an die Spitze und rief den Soldaten
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