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1. Fünfzehn Bilder aus der deutschen Geschichte - S. 14

1891 - Düsseldorf : Bagel
14 rauchen, stecken Sie an!" „Das hast du, liebe Luise, brav gemacht!" sprach der König. 6. König und Königin im Unglück. Eine Unglückszeit kam über unser Vaterland, als Kaiser Napoleon von Frankreich es mit Krieg überzog. Da mußten König und Königin mit ihren Kindern aus Berlin fliehen, erst nach Königsberg, dann nach Memel, dicht an der russischen Grenze. Hier lebten sie in einem einfachen Hause und litten an vielem Mangel. Doch die Königin hielt fest an ihrem Gottvertrauen und machte allen anderen wieder Mut. Im Sommer ging sie mit den Kindern aus das Feld und machte ihnen Kränze von blauen Kornblumen. Deshalb konnte auch der Kaiser Wilhelm bis an seinen Tod die Kornblumen von allen Blumen am liebsten leiden. 7. Die Liebe der Ostpreußen. Zur Zeit dieser Not kam einmal ein Landmann, Namens Abraham Nickel, mit seiner Frau nach Memel, um den König und die Königin zu sprechen. Sie hatten mit anderen Leuten aus ihrer Gemeinde 3000 Goldstücke (ungefähr 50000 Mark) zusammengebracht und baten den König, in der großen Not ihr Geschenk anzunehmen. Die Frau Nickel aber hatte einen Korb mit frischer Butter mitgebracht und sprach zur Königin: „Ich habe gehört, daß unsere liebe Königin gute, frische Butter sehr liebt, und daß die kleinen Prinzen und Prinzessinnen auch gern ein gutes Butterbrot essen. Deshalb habe ich selbst diese Butter bereitet, die rein und frisch ist. Die liebe Königin wird gewiß diese kleine Gabe nicht verachten, das sehe ich schon an ihren freundlichen Augen. O wie glücklich bin ich, daß ich dich gesehen und mit dir gesprochen habe." — Der König und die Königin waren über die treue Gesinnung der Leute sehr gerührt. Königin Luise nahm ihr Umschlagetnch ab und that es der Bauersfrau um mit den Worten: „Nimm dies mit zum Andenken!" 8. Tod der Königin. Erst im Dezember 1809 konnte die königliche Familie wieder nach Berlin zurückkehren. Dort wurde sie mit großem Jubel empfangen. Im Sommer 1810 reiste die Königin zu ihrem Vater nach Mecklenburg. Hier wurde sie todkrank. Der König eilte mit den beiden ältesten Prinzen zu der geliebten Kranken. Es war ihre letzte Freude. Denn bald schlossen sich ihre treuen Augen für immer. Mit den Worten: „Herr Jesus, mach' es kurz!" entschlummerte sie. Der König konnte sich kaum fassen vor Schmerz. Im ganzen Lande herrschte die tiefste Trauer; denn von jedem war sie geliebt wie eine Mutter. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in Charlottenburg bei Berlin.
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