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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 92

1912 - Leipzig : Hirt
92 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. nicht ins Innere vordringt, sondern nach der Kste das ganze Hinterland beurteilt, wird ein falsches Urteil der nnsre Kolonien gewinnen. Manche anscheinend hoffnungslose Wste im Innern wird der Europer mit seiner Technik in Acker oder Weide verwandeln. Wege und Eisenbahnen bringen den Europer in Verbinduug mit den Binnenstmmen, sie erleichtern die Fracht und bewahren vor Aufstnden der Eingeborenen; denn die Aufstndischen suchen aus unwegsamen Gegenden die Kolonisten zu berfallen. Ein weiteres Mittel der Kolonisation ist die Erziehung der Farbigen zur Arbeit. Es ist erwiesen, da diese sich an die Arbeit gewhnen, wenn sie den Ersolg ihrer Arbeit in klingender Mnze erhalten. Ferner ist Aufgabe der Kolonisation, die Missions-ttigfett zu frdern. Die Völker, deren Zivilisation auf dem Christentum beruht, haben die Aufgabe, deu heidnischen Vlkern die christliche Religion und Gesittung zu vermitteln. Die deutschen Missionare arbeiten mit grerem Erfolg, wenn sie in einer Kolonie des Mutterlandes ihre Ttigkeit entfalten, als wenn sie dieser Anlehnung entbehren. Das haben die zahlreichen Christen-Verfolgungen in China erwiesen. Die Arbeit in den Kolonien ist schwer. Alle Vorbedingungen eines geregelten Lebens mssen erst geschaffen werden. Zum Eintritt in die Kolonien eignen sich nur Leute mit widerstandsfhigem Krper und zher Arbeitskraft, die Strapazen ertragen und die Bequemlichkeiten des Lebens entbehren knnen, vor allem Männer von reinen Sitten. Fr Glcksritter ist dort kein Arbeits-seld. Nur der beste Mann ist gut genug zum Kolouifiereu. Die Einge-borenett mssen ebensosehr Achtung bekommen vor der christlichen Gesittung wie vor der geistigen berlegenheit, der Arbeitskraft und Technik der Europer. Was die Preisgabe einer Kolonie bedeuten kann, hat Rußland erfahren, dem das nordamerikanische Alaska gehrte. 1867 kauften die Amerikaner das Gebiet von den Russen um 7 200000 Dollar. Im Kongre zu Washington begegnete die Vorlage heftigem Widerspruch. Es hie]5, Alaska sei ein unwirtliches, elendes Land. Man solle den Russen das Geld geben und sie bitten, das Land zu behalten; wenn das nicht geschehen knne, solle man es irgendeiner europischen Macht anbieten und sie bitten, Geld und Land zu nehmen. Heute urteilt man anders. In Alaska hat sich das Goldgebiet'klondike gefunden. Allein der Pelzhandel und der Fischfang bringen den Amerikanern alljhrlich mehr ein, als die ganze Kaufsumme betrug. 13. Soziale Gesetzgebung. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte infolge der groartigen Entwicklung der Gewerbe der Arbeiterstand an Zahl gewaltig zugenommen. Die Lage der Arbeiter lie schwere Mngel erkennen in Ansehung der Arbeitslhne und Bemessung der Arbeitszeit, in den rechtlichen Verhlt-nissen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, in Frauen- und Kinder-arbeit, in Gesundheitspflege beim Betriebe an den Arbeitssttten. Ein-zelne umsichtige Arbeitgeber grten Stils hatten bereits aus eigner Entschlieung die wirtschaftliche Lage ihrer Arbeiter durch Wohlfahrts-einrichtungen mancherlei Art zu heben gewut. Auch private und ffentliche Wohlttigkeit nahm sich der arbeitenden Klassen an (Armenpflege, Volks-
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