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1. Achtundzwanzig Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 12

1883 - Dillenburg : Seel
zusehen. Auch besuchte er zuweilen die benachbarten Schulen. Einst besuchte er eine Schule und prüfte selbst. Die armen Knaben hatten gut gelernt, die vornehmen Knaben aber waren faul gewesen. Da lobte Karl die Fleißigen, dankte ihnen für ihren Fleiß und versprach ihnen gute Stellen. Die Faulen aber redete er zornig an und sprach: „Ihr Vornehmen, ihr Fürstensöhne, ihr zierlichen Leutchen, ihr habt euch aus euren vornehmen Stand und ans euren Reichtum verlassen und — nichts gelernt. Beim Herrn des Himmels! ich gebe gar nichts ans euren Adel und euer schönes Aussehen; wenn ihr nicht sehr fleißig werdet, so habt ihr von mir nie etwas Gutes zu er- warten!" — In den Abendstunden saß er mit seiner Gemahlin und seinen Kindern am Familientisch. Die Königin spann oder nähte; Karl las oder ließ vorlesen; die Söhne und Töchter hörten zu oder lernten ihre Lection. Die Kinder Karls mußten fleißig lernen. Die Söhne mußten aber auch reiten, fechten, schwimmen und jagen; die Töchter übten sich im Spinnen, Nähen und Weben. Keins durfte müßig gehen. Karl selbst hat als älterer Mann noch das Schreiben gelernt. Er stand in der Nacht mehrere Male auf und übte sich dann aus der Schiefertafel. Die Kirche besuchte er fleißig; oft schenkte er den Priestern schöne Gewänder. Für die Armen sorgte er väterlich. Selbst den armen Christen in Jerusalem schickte er Geld. Er starb, da er 77 Jahre alt war, zu Aachen. Dort wurde er in der schönen Kirche begraben, die er selbst gebaut hatte. Das ganze deutsche Volk trauerte herzlich über den Tod des vortrefflichen Kaisers. Vi. König Heinrich I. 919—936. Als König Konrad I. im Jahre 918 sterbenskrank wurde, rief er feinen Bruder Eberhard zu sich und sprach: „Lieber Bruder! wenn ich tot bin, so nimm doch die Königskrone und das Schwert Karls des Großen und bringe beides dem Herzog Heinrich von Sachsen. Der ist zwar mein Feind gewesen, aber er ist der tüchtigste Mann in Deutschland und allein würdig, deutscher König zu werden." Eberhard that, wie ihm sein Bruder
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