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1. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 50

1900 - Breslau : Hirt
50 Bilder aus der braudeirburgisch-preußischen Geschichte. „Der Herr der Heerscharen," schrieb der greise Heerführer an seine Gemahlin, „hat überall unsere Unternehmungen sichtlich gesegnet und daher diesen ehrenvollen Frieden in seiner Gnade gelingen lassen. Ihm sei die Ehre! Der Armee und dem Vaterlande mit tief erregten! Herzen Meinen Dank!" Ei» schöner Soldatentod. Einst erschien der König Wilhelm im Lazarett zu Versailles. Dort lag ein junger Soldat blaß und bleich auf seinem Schmerzenslager. Er schlief. Der Arzt hatte ihm ein Schlafpulver gegeben, damit er eine Zeit lang seine großen (Schmerzen nicht empfinde. Auf dem Belte hatte der fchwer Verwundete sein Stammbuch vou Gedichten offen liegen lassen. Um den Verwundeten nicht zu stören, trat der König leise hinzu, durchblätterte das Buch und schrieb dann mit Bleistift hinein: „Mein Sohn, gedenke deines treuen Königs!" Als der Soldat erwachte, fand er den Gruß seines Königs. Freudenthränen rannen über seine bleichen Wangen. Wenige Tage später besuchte König Wilhelm wieder das Lazarett. Sofort trat er an das Bett des Braven. Dessen Gesicht war wachsbleich, und der König merkte, daß der Tod dem Soldaten nahe sei. Dieser erkannte aber noch den König; er richtete sich mit der letzten Kraft auf und rief: „Majestät! Ich werde Ihrer ewig gedenken, auch dort oben!" Dann sank er auf sein Lager zurück und war tot. Der König drückte dem jungen Helden die Augen zu, und Thränen rollten in feinen weißen Bart. Iii. Der Kaiser Wilhelm. 1) Wilhelm I. nimmt die Kaiserwürde an. Der herrlichste Preis des deutsch-französischen Krieges war die Einigung des deutschen Volkes zum Deutschen Kaiserreiche. Noch während der Belagerung von Paris wurden alle deutschen Staaten unter Führung Preußens zu einem einzigen Reiche verbunden. Wilhelm I. legte auf den Kaisertitel wenig Wert. Aber Ludwig Ii., König non Bayern, ersuchte im Namen der deutschen Fürsten den König von Preußen, die deutsche Kaiserkrone anzunehmen. Wilhelm I. erfüllte den allgemeinen Wunsch. Am 18. Januar 1701 war Preußen zum Königreiche erhoben worden. An demselben Tage, 170 Jahre später, nahm König Wilhelm im Schlosse zu Versailles für sich und seine Nachfolger in der Krone Preußens die deutsche Kaiserwürde an. In seiner Ansprache an das deutsche Volk sprach Kaiser Wilhelm I. folgenden Wunsch aus: „Uns aber und unsern Nachfolgern wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer desdentschen Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in den Werken des Friedens!"
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