Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Abriß der bairischen Geschichte - S. 37

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 10. § 54 u. 55. Ludwigs Söhne in Brandenburg. Baiern-Holland. 37 mit sein Leibrock besetzt war), wider den Vertrag sogleich nicht nur Ober-baiern in Beschlag nahm, sondern auch Tirol forderte, so gab Margareta Maultasch, die Witwe Ludwigs V, aus Abneigung gegen Stephan, die Grafschaft Tirol nach Meinhards, ihres Sohnes, Tode, unter Vorbehalt des lebenslänglichen Genusses, 1363 an Österreich. Hierüber entspann sich zwischen Baiern und Österreich ein fünfjähriger Krieg, bis Kaiser Karl Iv als parteiischer Schiedsrichter Tirol auf immer mit 1369 Österreich bereinigte. (54.) (A. 2.) In Brandenburg waren auch Stephans Ii Brüder Ludwig der Römer und Gtto V durch dessen bertragswidrige Alleinbesitznahme Oberbaierns gekränkt. Diese ihre Mißstimmung gegen Stephan benützte Kaiser Karl Iv und überredete sie zu einer Erbberbrüderung mit ihm, gemäß welcher im Fall ihres kinderlosen Absterbens ihre Marken an seinen Sohn Wenzel fallen sollten. Als Ludwig der Körner ohne Kinder starb, bermählte 1365 Karl eine seiner Töchter, eine Witwe, an Otto V, um der Mark Brandenburg desto sicherer zu sein, ließ ihn aber doch in einem Kriege mit Pommern im Stich. Der endlich enttäuschte Otto bat daher Stephan Ii um Hilfe, und dieser schickte ihm seinen Sohn Friedrich, den dann Otto zum Mitregenten erklärte. Sogleich aber ließ Karl Iv die Mark besetzen und zwang beide ihr Land seinem Sohne Wenzel für eine Spottsumme abzutreten, die 1373 so gering war, daß man sagte, man habe darum kaum die Stricke zu den Glocken im Lande kaufen können. Der schwache Otto berließ nun die Mark und starb ohne Erben zu Wolf- 1379 stein bei Landshut. (55.) Ändern sich nun die Betrachtung zur zweiten Brüdergruppe wendet, beginnt sie mit denjenigen von den drei noch übrigen Brüdern, deren Linien bald erloschen. Es sind dieß (L. 2 u. 3.) Waiern-Kolland und Wiederbaiern-Strauöing. Die Regierung in Holland erhielt von seiner Mutter, für die er sie zwei Jahre geführt, Wilhelm I und residierte als Graf Wilhelm V im Haag. 1349 Er sollte seiner Mutter, die für sich nur Hennegau behielt, einen jährlichen Witwengehalt von 10,000 Schildthaler geben. Weil er aber dieser Pflicht nicht genügen konnte wegen der Schuldenlast, die von Oheim Wilhelm her auf ihm lag, nahm die Mutter die Regierung wieder an sich und es entstanden im Lande zwei Parteien, die Kabeljauer (auch Kabelgenser, von Gabel j au Stockfisch), wie man seine Anhänger, und die Hoeks (spr. Huks, auch Hoekenser, von Hoek, Angelhaken), wie man die Anhänger seiner Mutter nannte. (Kabeljauer nannte man jene, weil sich unter ihnen biete reiche Großstädter und Geldherren befanden; Hoekenser nannten sich die anderen, meist Adelige, weil man mit Haken jene großen Fische zu fangen Pflegt.) Beide führten mit einander einen lanbberberblichen Krieg, während dessen nach zwei Mutigen Seeschlachten die Kaiserin-Mutter nach England flüchten mußte. Sie starb 1356 im Hennegau, nachdem sie sich mit dem Sohne aus-gesöhnt. Wilhelm wurde 1357 wahnsinnig und blieb es 30 Jahre lang bis an seinen Tod am 15. April 1388. 1357 wurde sein Bruder Albrecht
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer