Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Abriß der bairischen Geschichte - S. 70

1882 - Heidelberg : Winter
Iy. Das Königreich Baiern unter seinen vier ersten Regenten. Kap. 17. Die Regierung des Kurfürsten und Königs Maximilian I. (105.) Da Karl Theodor auch aus seiner zweiten Ehe (mit der Tochter des Erzherzogs Ferdinand) keine Leibeserben hatte, so fiel Kurpfalzbaiern an die Zweibrücken-Airkenfelder Linie, 1799 aus welcher Maximilian Iv Joseph die kurfürstliche Regierung übernahm. Der Stammvater der Birkenfelder Linie war Karl, der fünfte Sohn des Herzogs, Wolfgang von Zw ei brücken (§98, 3). Der Stamm des Herzogs Karl von -Butenselt) (das heute zum Großherzogtum Oldenburg gehört) pflanzte sich durch semen jüngeren feo'hn, Christian I von Bifchweiler, fort, dessen älterer Sohn Christian Ii Birkenfeld erbte, und von diesem stammt in gerader Linie das jetzt regierende Haus Baiern ab. Sein Sohn Christian Iii erbte (weil die Kleeburger Linie 1731, ausgestorben war) 1733 das Herzogtum Zweibrücken. Dieser Christian Iii, der zugleich Inhaber eines französischen Regiments (Deuxponts) war, hinterließ zwei Söhne, Christian Iv und Friedrich 2jii ch a e I. Der erste war kinderlos; von dem zweiten, dem Pfalzgrafen Friedrich Michael, mit welchem die Linie katholisch geworden war (1746) und der als General-Reichs-Feldmarschall 1767 starb, waren zwei Söhne vorhanden: der ältere von ihnen, Karl August, erbte von seinem Oheim, dem obenerwähnten Christian Iv, im I. 1775 das Herzogtum Zweibrücken, und da er der seinem Tode keine Kinder hinterließ, so erbte Karl Augusts jüngrer Bruder Maximilian Joseph das Herzogtum Zweibrücken und nach dem Tode des Kurfürsten Karl Theodor den ganzen pfalzbairischen Länderbesitz. — Seine Mutter war Maria Franziska Dorothea, Prinzessin von Psalz-Sulzbach, die Schwester der ersten Gemahlin Karl Theodors. Max Joseph war den 27. Mai 1756 zu Schwetzingen (bei Mannheim) geboren, im Jahr 1777 in französische Kriegsdienste getreten, hatte sie aber nach dem Ausbruch der französischen Revolution wieder verlassen und sich nach Mannheim begeben, wo er zurückgezogen lebte, bis er nach dem Tode seines Bruders Karl (1795) das Herzogtum Zweibrücken erbte, welches jedoch thatsächlich die Franzosen besetzt hielten. (106.) Als der von Allen ersehnte neue Kurfürst in stattlicher Gestalt mit seinem gütevollen, freundlichen Antlitz, begleitet von seiner zweiten Gemahlin Karoline (einer geborenen Prinzessin von Baden) und umgeben von vier blühenden Kindern (zwei Söhnen und zwei Töchtern) am 12. März 1799 in München einzog, empfing ihn unendlicher Jubel der Baiern, die in ihm den künftigen Ordner der in den letzten Zeiten Karl Theodors herabgekommenen Zustände ihres Landes erblickten. Unterstützt von gewandten Ministern, insbesondere von dem klugen, jedoch dem Zeitgeist allzusehr huldigenden Grafen von Montgelas (aus einem savoyischen Geschlechte), richtete Maximilian seine Hauptsorge auf Befestigung der Selbständigkeit Baierns, auf Abrundung seines Gebiets und auf Hebung aller materiellen und geistigen Kräfte des Landes. Nur der im gleichen Jahre ausbrechende Krieg Frankreichs mit Österreich und Rußland trat anfangs hemmend ein. Es mußten alle Mittel auf Ver-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer