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1. Bilder aus der Kirchengeschichte - S. 30

1876 - Braunschweig : Bruhn
— 30 — zu verwalten. Dafür traf ihn auch das Schicksal des Johannes. Gei-lana, eine zweite Herodias, ließ ihn und seine Begleiter tu der Abwesenheit des Königs grausam ermorden, als sie eben beteten. Willig starben sie (687). Aber auch hier bewährte sich das Wort: „Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche." Große Scbaaren der östlichen Franken hatten sich bereits zum Herrn bekehrt und ihre Zahl wuchs nun immer mehr. e. Willibrord. Die meisten Hindernisse fand die Ausbreitung des Christenthums unter den Sachsen und Friesen. Zur Bekehrung der Letzteren machte sich Willibrord, ebenfalls ein Irländer, mit noch 12 Gefährten auf den Weg. Er landete in der Mündung des Rheins. Gern gab Pipin von Herstall, der damalige Beherrscher des Frankenlandes, ihm die Erlaubniß, in Dem ihm unterworfenen Theile des Friesenlandes für die Mission thätig zu sein. Und siehe da, der Erfolg seiner Thätigkeit war ein ganz überraschender; überall im Lande erhoben sich Kirchen, überall entstanden blühende Gemeinden. Anders aber stand es in demjenigen Gebiete, in welchem noch der friesische König Radbod herrschte. Hier wirkte der fränkische Bischof Wulfram mit gleicher Treue, aber mit bei Weitem weniger Erfolg. Zwar hatte es einmal den Anschein gehabt, als sollte auch hier das Bekehrungswerk rasch von statten gehen; denn der König hatte seinen eigenen Sohn taufen lassen und sich selbst zur Taufe bereit erklärt. Schon stand er mit einem Fuß im Wasser, Da fiel ihm plötzlich ein, seinen Lehrer, der ihm viel von des Himmels Herrlichkeit und den Schrecken der Hölle erzählt, zu fragen, an welchem von den beiden Oertern seine königlichen Vorfahren wären. Wulfram erwiderte, da sie ohne Taufe gestorben seien, so könne man sie nur in der Hölle suchen. Schnell zog Radbod seinen Fuß aus Dem Wasser heraus und sagte: „So will ich Denn lieber mit solchen tapferen Helden in die Hölle hinabfahren, als mit solchen elenden Bettlern, wie ihr seid, im Paradiese sein." — Nach Wulfram versuchte es auch Willibrord bet dem Könige, richtete aber ebensowenig etwas aus. Die Dänen, welche es in der Wildheit den Friesen gteichthaten, besuchte Willibrord auch; aber auch hier fand das Wort der Wahrheit keine Stätte. Alles, was er thun konnte, war, daß er 30 Knaben kaufte und sie unterrichtete. Unterwegs kam Willibrord aus die Insel Helgoland, woselbst sich eine Quelle befand, welche die Heiden für heilig hielten, also, daß man nur stillschweigend daraus trinken dürfe. Willibrord kehrte sich natürlich nicht daran, taufte sogar Die Kinder Daraus und schlachtete in unmittelbarer Nähe Das Vieh, welches ihm und seinen Begleitern zum Unterhalte dienen sollte. Entsetzt über solche Kühnheit, erwarteten die Heiden, daß ihn augenblicklich Die Strafe Der Götter treffen werde, und als das nicht geschah, verklagten sie ihn bei dem Könige, der den kühnen Zeugen zu seinem Fürsten Pipin zurücksandte. Willibrord starb im Jahre 739.
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