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1. Bilder aus der Kirchengeschichte - S. 48

1876 - Braunschweig : Bruhn
— 48 — Wallfahrten zu wundertätigen Heiligenbildern und Reliquien oder gar heiligen Rom, Aasten, Rosenkranzbeten u. dgl. — das waren tke Werke, mit denen man sich die Seligkeu verdienen sollte: das beste gute Werk aber war es, wenn man ins Kloster ging. Anm. Das Wort Kloster bezeichnet einen abgeschlossenen Ort. Zur Ze" Der Verfolgungen zogen sich Manche, Die ihrem Glauben treu bleiben und Doch Den Martern entgehen wollten, in Die Einsamkeit zu-rück, um Dort, abgeschieden von Der Welt, ihre Tage zu verleben. Solche Eremiten oder Einsiedler, wie man sie nannte, mußten oft ihr Leben kümmerlich fristen und Mühseligkeiten und Entbehrungen aller 2lrt täglich erduldeit, aber matt lglaubte in Dieser Abgeschiedenheit von Der Welt, von Versuchungen weniger verleitet und ungestörter in einem heiligen Leben, (Sott ganz besonders wohlgefällig zu werden und Die Seligkeit geradezu Dudurch zu erlangen. Einen besondern Ruf erwarb stch Der Einsiedler Antonius von Aegypten (um 340). Einer seiner Gesinnungsgenossen bereinigte Die einzelnen Eremiten und veranlagte sie, nach ganz bestimmten Regeln (Ordensregetn) und in einer ge-fchlonenen Gesellschaft (Orden) zu leben, alle zugleich zu bestimmten Zeiten zu beten, essen und arbeiten (Benedictinerorden — (Slumacenfer, (Sisterciemer, Karthäuser: Dominikanerorden; Franziskanerorden; Au» guftinerorben rc.). Von der Zeit bieses Zusammenlebens an nannte man Die Einsteblcr Mönche und ihre Wohnungen Klöster. Die Zahl Der Mönche und Klöster vermehrte sich von Tag zu Tag. Auch weibliche Personen entschlossen sich bald zum Klosterleben. Man nannte sie Nonnen. Zn der ersten Zeit waren die Klöster sehr nützlich? Einrichtungen, namentlich durch Die Beschäftigung ihrer Insassen mit Den Studien, Dem Unterrichte Der Kitt Der, Dem Abschreiben der Bibel rc. Bsllb jedoch suchte man den Ruf der Helligkeit in Dingen, die an sich feinen Werth haben, als da find: Unmäßiges Fasten, Entsagung aller, auch der unschuldigsten Freuden und Selbstpeinigungen aller Art. 3. Zum falschen Glauben und Gottesdienst kam das gottlose "eben. Lelbst die Geistlichen, der Papst an der Spitze, hatten steh allen möglichen Lastern ergeben. Hoffart, Prachtliebe, Geh, Ueppigkeit, Unzucht rc. waren bei ihnen an der Tagesordnung. Natürlich blieb das gemeine Volk in allen diesen Dingen nicht zurück. Hören wir darüber einige Zeugnisse aus Der katholischen Kirche selbst. Der fromme Mönch Mantuanus schreibt um die Zeit der Geburt Luther's: „Nachdem die Redlichkeit aus Rom gejagt worden, so wird diese Stadt vom Gelde beherrscht, und Gott besitzt in ganz Rom keinen viele Menschen, so viele Diebe gehen zu Rom durch Die Straßen. Im Lande der Wölfe darf Jeder ein Wolf fein, und unter den Zwergen schämt sich Niemand seiner kleinen Statur." Schon vorher hatte er an den Papst Sirius Iv. geschrieben: „Ich eröffne keine heimlichen Sachen. Erlaubt mir zu schreiben, was Städte und Völker
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