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1. Bilder aus der Kirchengeschichte - S. 87

1876 - Braunschweig : Bruhn
— 87 — hatte dies weiter keine Folgen. Durch die Gründung der Universität Königsberg (1544) schuf Herzog Albrecht seinem Lande eine Schule zur Ausbildung tüchtiger Prediger. Xiii. Die Reformation in der Schweh. 1. Ulrich Zwingli. Fast gleichzeitig mit der deutschen, aber unabhängig von ihr, begann die Reformation in der Schweiz durch Ulrich Zwingli. De>.selbe war am 1. Januar 1484 zu Wildhaus in der Grafschaft Toggenburg, wo sein Vater Amtmann war, geboren. Von früher Jugend an zeichnete ihn eine große Liebe zur Wahrheit aus und dieser Umstand mag wohl dazu beigetragen haben, daß sein Vater ihn zum geistlichen l tan de bestimmte. Schon als Knabe dachte er darüber nach, ob nicht die Lüge härter zu bestrafen fei als der Dikbstahl und auch späterhin nannte er die Wahrhaftigkeit die Mutter aller Tugenden. Er besuchte die lateinischen Schulen zu Bern und Basel. In ersterem Orte wäre der vielversprechende Knabe bald den Dominikanern in die Hände gerathen; aber sein Vater bekam Nachricht davon und rief ihn schnell nach Hause. L-o wurden ihm btc harten Kämpfe erspart, die Luther im Augustinerkloster zu Ersurt durchmachen mußte. In seinem 15. Jahre bezog er die Universität Wien, wo Eck, später sein und Luther's erbittertster Gegner, sein Studiengenosse war. Von Wien ging er nach Basel, wo der gelehrte Thomas Wylten« bach, der schon damals von der Unlauterkeit der päpstlichen Lehre überzeugt" war und die bevorstehende Reinigung der Kirche ahnte, ihn zu der Erkenntniß führte, daß Christi Tod die einzige Bezahlung für unsere Sünden sei und kein päpstlicher Ablaß dieselben zu tilgen vermöge. Spätere Forschungen in der heiligen (E(trist machten ihm dann dieje Erkenntniß zur Gewißheit. 22 Jahre alt, ward Zwingli zum Prediger in Glarus erwählt, wo er 10 Jahre verblieb. In seinen Predigten beobachtete er hier noch eine große Vorsicht und ließ von seiner besseren Einsicht in Glaubenssacken ja nichts laut werden. Zwar predigte er nichts, was mit der Schristlebre nicht übereinstimmte und hütete sich sorgfältig vor aller Anpreisung dessen, was er als Lüge und Irrthum erkannt hatte; aber er trat auch nicht gegen die Irrlehren der katholischen Kirche ans. Desto mehr eiferte er gegen alle Unreinigkeit im Leben uns Wandel. Und das that noth; denn das einst so sittenreine Volk der freien Schweizer war tief gesunken. Es war eine beliebte Mode geworden, daß die tapfern Schweizer sich von allen möglichen Potentaten anwerben ließen. Ueppigkeit, frechen Leichtsinn und Laster aller Art brachten sie dann in die Heimath zurück. Die
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