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1. Bilder aus der Kirchengeschichte - S. 88

1876 - Braunschweig : Bruhn
Beamten vom nichtigsten bis zum höchsten, waren zu feilen Dienern der fremden Herren, von welchen sie nicht selten förmliche Jahrgelder bezogen herabgefunken. Die Geistlichen waren um kein Haar besser So batte die allgemeine Sittenlosigkcit alle Schichten des Volks durchdrungen Sogar Zwingli hatte sich davon nicht frei zu halten vermocht; auch er bezog ein solches Jahrgeld und zwar von dem Papst. Um so tiefer war er von dem allgemeinen Verderben ergriffen und um so entschiedener drang er auf Besserung. Besonders trat er gegen das „Reislaufen " d i. das Eintreten in fremde Kriegsdienste, als die Quelle alles Unheils aus. Vorerst konnte er indessen mit seinen wohlgemeinten Ermahnungen noch nicht durchdringen. Seine Widersacher behielten die Oberhand und Zwmgli sah sich genöthigt, Glarus zu verlassen. Von 1512 bis 1516 machte er als Feldprediger einen Feldzug gegen die Franzosen mit und ward dann Pfarrer zu Maria Einfiedeln im Kanton Schwyz, einem berühmten katholischen Wallfahrtsorte Hier fing er schon an, gegen das Unwesen des Wallfahrens und die Vereh-rung bet Maria zu predigen und ließ auch die Inschrift über dem bortigen Jt Io ft er, welche die Wallfahrer von nah und fern zu dem dortigen wundertätigen Marienbilde heranlocken sollte und also lautete: Hier ist voll- kommener Ablaß für die Sünden!" in aller Stille entfernen r if !r19, er "ster Prediger am Münster in Zürich, wo er in fortlaufenden Predigten das ganze neue Testament erklärte und sehr bald auai Die Freude hatte, daß der Rath und die Einwohnerschaft der Stadt sich feiner Sehre zuneigte. Jetzt trat er ganz offen gegen die Irrthümer 5 katholischen Kirche auf. Die nächste Veranlassung dazu war merk* wut-feiger Weise ganz dieselbe wie in Deutschland, — der Ablaßhandel Der Barfußermönch Bernhard Samsott zog mit Ablaßbriefen im Züricher Lande umher und bot sie mit gleicher Frechheit, wie Tetzel, feil; ja seme Snndentare war sogar noch billiger als die Tetzel'sche. Gegen Solchen Unfug ircit Zwingli auf und fand dann im Nachforschen und Nachdenken darüber immer mehr Uebelstände der herrschenden Kirche und griff sie in Schriften und Predigten an. Seine Gegner erhoben ein gewaltiges Geschrei und hätten ant liebsten den kühnen Zeugen aus der Welt geschafft; aber der Magistrat zu Zürich nahm ihn in Schutz und veranstaltete auf feinen Rath 1523 ein Religionsge'-sprach- Zwingli hatte seine Lehre in 67 Sätzen ober Schlußreden zusammengefaßt, die er mit einem solchen Erfolge vertheidigte, daß einer feiner Gegner nach dem anberen verstummen mußte. Die Regierung gebot nun allen Pfarrern, Gottes Wort rein nach der Schrift zu lehren; die Messe, der Bilderdienst und anbcre Mißbräuche würden abgelchatft. An bett Kanton Zürich schlossen sich Basel, wo der gelehrte und sattste Oe ko lampab i ns, der Melanchthon Zwingli's, lehrte, Scht^i Jc‘ au. Das ist die Reformation der deutschen
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