Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Charakterbilder für den biblischen Geschichtsunterricht - S. 45

1887 - Langensalza : Greßler
sinnung und hohem Mute dem David ebenbürtig. Beide gewähren das Bild echter, treuer Freundschaft. Eine reinere, zartere und aufopfernde Freundschaft ist kaum in der Geschichte wieder zu finden als diejenige war, die David und Jonathan verband. »Und Jonathan und David machten einen Bund miteinander, denn er hatte ihn lieb wie sein eigen Herz. Und Jonathan zog aus seinen Rock, den er anhatte und gab ihn David, dazu seinen Mantel, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.« (Kap. 18, 3 und 4.) Jonathan ließ sich auch später in seiner Liebe zu David nicht beirren, wankte selbst dann nicht, als er wußte, daß derselbe nach seinem Vater würde König werden. Er warf auf David als auf den, der — nach gewöhnlicher Menschen Weise zu reden — ihm in den Weg trat, ihn verdrängte, keinen Groll, sondern fügte sich selbstverleugnend in den Willen Gottes. Er ertrug geduldig die Schmähungen seines Vaters, der ihm vorwarf, daß er den Thron opfere; er, der Held, ließ es ruhig über sich ergehen, daß Saul ihn einen Niederträchtigen schalt. Diese Freundschaft Jonathans war unendlich wichtig für Davids späteres Leben. Sie gab ihm Kraft, alle Verfolgungen Sauls zu ertragen und sich nicht erbittern zu lassen. Als dann später der Freund gefallen, klagt und trauert David, und seine Klage spricht sich aus in dem Lobe, das nur die treueste Liebe eingeben konnte. Saul, der mehr und mehr zu der Gewißheit kam, David wird König, verfolgte denselben, so lange er lebte. Sauls feindselige Gesinnung, die anfangs nur als Ausbruch des finstern Tiefsinnes und "des heftigsten Zornes hervortrat, dann zur List überging, äußerte sich zuletzt in offener Gewalt. Selbst die Verheiratung seiner Tochter Michal mit David war ihm ein willkommenes Mittel, den Verhaßten sich vom Halse zu schaffen; denn dadurch, daß er als Morgengabe für seine Tochter die Tötung von einhundert Philistern verlangte, .glaubte er David sicher ins Verderben zu stürzen. Als das nicht geschahe, wurde die Verfolgungswut Sauls noch größer, so daß David im Vaterlande, ja selbst in seinem eigenen Hause nicht mehr sicher war und in das Land der Philister fliehen mußte (Kap. 21, 10 u. ff.). Ju allen diesen Verfolgungen blieb David sich treu und bewährte leinen edeln und gottesfürchtigen Charakter. Er vertraute seinem Gott, und dieser errettete ihn aus aller Angst und Fährlichkeit. Eine Reihe wunderbarer Errettungen wird uns in heiliger Schrift vorgeführt. Die Siphiter z. B. verrieten ihn, er war verloren; da rief
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer