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1. Charakterbilder für den biblischen Geschichtsunterricht - S. 59

1887 - Langensalza : Greßler
Indem Elisa das von Elias überkommene Werk nicht bloß fortführte, sondern vollendete, finden wir in seinem Charakter zugleich das, was dem Charakter seines Meisters fehlte, nämlich die Sanftmut und Milde, wie denn überhaupt Elisa mehr und liebevoller in das Leben seines Volkes einging als Elias. Das Gemütselement des Glaubens, welches unter diesem bei der Witwe von Zarpath als ein neues Zeichen der Zeit hervortrat, ward unter Elisa noch schöner im Verhältnis zur Sunamitin offenbar, und der syrische Feldhauptmann Naemann erinnert bereits an das gläubige Vertrauen des Hauptmannes von Kapernaum, wie denn auch Christus ausdrücklich auf diese schon christlichen Verhältnisse hinweist zum Beleg der Wahrheit, »daß der Prophet am wenigsten in seinem Vaterlande Glauben finde,« und daß den Fremden das Heil Israels bestimmt sei (Luc. 4, 24 und 27). Me Sunamitin. Von Samaria aus unternahm der Prophet Elisa öfter Wanderungen nach dem Karmel, um dort die treuen Verehrer Jehovahs zu versammeln und zu belehren. Diese Wanderungen führten ihn vielfach durch das Städtchen Sunem im Stamme Jsaschar am Abhang des kleinen Hermon. Hier wohnte ein wohlhabendes Ehepaar, das den Propheten bei seiner Anwesenheit in Sunem gastlich aufnahm und beherbergte. Nachdem namentlich die mildthätige und fromme Hausfrau bei näherm Umgänge den Propheten als einen «Mann Gottes« erkannt hatte, veranlaßte sie ihren Mann, dem Elisa eine Kammer in ihrem Hause zum Aufenthalte einzuräumen und erachtete es für ehrenvoll und segenbringend, den nun noch öfters bei ihnen einkehrenden Propheten verpflegen zu dürfen, eingedenk des Beispiels, das Abraham seinem Volke gegeben hat (1 Mos. 19, 2)*). Da Elisa die ihm erwiesene Liebe einigermaßen dem gastlichen Hause vergelten wollte, beauftragte er seinen Diener Gehafi, sich bei der Frau zu erkundigen, ob ihr nicht etwa der Prophet durch Fürsprache bei dem Könige oder sonst bei einflußreichen Personen einen Dienst erweisen könne. Sie lehnte dies Anerbieten mit den bescheidenen Worten ab: »Ich wohne unter meinem Volk.« Sie war eine stille, anspruchslose Frau, die sich mit ihrem Thun und Treiben nicht
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