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1. Charakterbilder für den biblischen Geschichtsunterricht - S. 101

1887 - Langensalza : Greßler
101 Israels ihm wieder lebendig wurden oder endlich auch nur die in Fleisch und Blut des Judäers schlummernde gesetzlich-sinnliche Frömmigkeitsrichtung unter den entgegengesetzten Festeindrücken zum Durchbruch kam. Unter solchen Gesichtspunkten wird man auch dem Verbrechen gerechter und billiger, auch wenn man es nicht verteidigt, und indem der Verbrecher steigt, der aus dem vertierten Unmenschen zu einem in Wahrheitsfragen irrenden und fehlenden Menschen sich verwandelt, ist der Meister selbst wieder entlastet, und die trübe Verratsgeschichte im ganzen zu einer Phase des großen menschlichen Kampfes von Licht und Finsternis, Wahrheit und Irrtum hinauf gehoben.« Daß die That dem Judas gereuet habe, wird von vielen auf Grund der Bibelstelle Apost. 1, 18 bezweifelt. Sollte dem wirklich so sein, so erscheint der Charakter des Judas in noch schwärzerem Sichte. Wir wollen jedoch zu Gunsten desselben und auf Grund von Matth. 27, 3 annehmen, daß die That dem Judas gereuete. Seine Reue war aber eine falsche Reue, denn sie war nicht der Schmerz über die Sünde, sondern ein Schauder vor den Folgen seiner Handlung; sie ist eine Traurigkeit der Welt und wirket den Tod (2 Cor. 7, 10). Judas erhängte sich selbst*) (Matth. 27, 5). ßot,meter. Mlatus. Nach dem Sturze der makkabäischen Dynastie war durch Cäsar, Brutus und Cassius, Antonius und Oktavianus Augustus der Jdumäer Antip ar zuerst neben und mit dem letzten Sprößling der Makkabäer, Hyrkan, zum Herrn des Landes gemacht worden. Ihm folgte Herodes der Große; diesem in Judäa, Samaria und Jturäa Arche laus. Die Römer waren dabei die thatsächlichen Herren des Landes. Archelaus war aber ein so grausamer Despot, daß Augustus sich genötigt sah, demselben nach fünfjähriger Regierung im Jahre 6 nach Christi Geburt die Regierung zu nehmen und nach Gallien ) Wie die Ursachen zu Judas' Verrat verschieden angegeben werden, so wird auch sein Lebensende verschieden erzählt. Viele folgern aus der Stelle Apostelgesch, 1. 18: Judas habe von dem Blutgelde ein Landgut in der Nähe von Jerusalem gekauft und sei später kopfüber über einen Felsen hinabstürzend gestorben Nach einer außerbiblischen Überlieferung habe Judas noch dem Verrate noch längere Zeit gelebt und sei so dick und fett geworden, daß er einmal zu Boden fallend zerbarst und seine Eingeweide sich ausschütteten. Doch ist dies eben nur Überlieferung.
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