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1. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 56

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 56 — So schwankte die Anzahl der geworbenen Truppen beständig, nicht so sehr nach dem Bedürfnisse, wie nach den vorhandenen Geldmitteln, ^'le 1631 von Konrad von Burgsdorf errichteten fünf Kompanieen Leibgarde waren gleichmäßig in Blau gekleidet, also uniformiert was als etwas Ungewöhnliches Aufsehen erregte. Nach dem Anschlüsse an Schweden wurde das Heer auf 8000 Mann erhöht und blieb so bis zum Prager Frieden 1635. Nach diesem ging man daran, die Schweden aus Pommern zu vertreiben. Mit kaiserlichem Gelde brachte man 1637 bei Eberswalde ein Heer von 10000 Mann zusammen. Eigentlicher Oberherr dieser Truppen war der Kaiser. Sie schwuren, daß sie dem Kaiser, und anstatt desselben, dem Kurfürsten von Brandenburg gehorsam sein wollten". In ihren Fahnen befand sich Wappen und Name des Kaisers. Viel geleistet hat diese Armee nicht; durch Desertionen und ansteckende Krankheiten schmolz sie schon nach einigen Jahren auf die Hälfte zusammen. Es ist dasselbe Heer, welches Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, überkam. Eine seiner ersten Handlungen bestand darin, es auszulösen, weil das Verhältnis, in welchem es zum Kaiser stand, sür seine eigene landesherrliche Selbständigkeit ganz unhaltbar geworden war. 20. Gustav Ädolf kommt nach Deutschland. (1630.) Der Kaiser Ferdinand Ii. hatte über alle seine Feinde in Deutschland triumphiert, Böhmen wieder unterworfen und dessen König Friedrich von der Pfalz, auch feines Kurfürstentums beraubt. Die Scharen des Mansfeld und Christian von Brauufchweig waren vernichtet, die Heere des großen norddeutschen Bundes, welchen der König von Dänemark geführt hatte, zersprengt, die Herzöge von Mecklenburg vertrieben, und weite Gebiete im protestantischen Deutschland mit der Wallensteinschen und Tillyschen Armee belegt. Wie in den Tagen Karls V., war die kaiserliche Macht allgewaltig im Reiche. Was der Friedländer einst trotzig ausgerufen: „Der Kaiser müsse die deutschen Fürsten abschaffen, damit er allein Herr in Deutschland sei, wie die Könige von Frankreich und Spanien in ihrem Lande!" schien Wahrheit werden zu wollen. Im Gefühle und Übermut des Sieges und im blinden Eifer, auch die religiöse Freiheit des Reiches zu vernichten, wie die politische bereits unter dem Anstürme seiner Armeeen gefallen war, erließ der Kaiser Ferdinand Ii. am 6. März 1629 das Restitutionsedikt. In diesem befahl er die Wiederherstellung der feit der Reformation eingegangenen Erzbistümer und Bistümer; die aufgehobenen Klöster sollten neu eingerichtet, alle der katholischen Kirche entzogenen Güter dieser zurückgegeben werden. Er wollte so im Herzen der evangelischen Länder von neuem ein katholisches Kirchenregiment aus-
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