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1. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 101

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
- 101 - das Schickliche gewesen, geht aus einer Bauordnung vom Jahre 1641 hervor, in welcher es heißt: „Es unterstehen sich auch viele Bürger, daß sie auf den freien Straßen und oft unter den Stubenfenstern Sän- und Schweineställe machen, welches der Rat durchaus nicht leiden und haben will," und im § 17 wird verboten, „daß die kleine Gasse am Molkenmarkte noch ferner mit Schweineställen verbaut werde". Mit dem besten Willen vermochte der Kurfürst nur allmählich zu bessern; die langen Kriege, welche er führte, verhinderten manches Gute. Aber doch wurde es in der Residenz nach und nach besser. Es gelang der Anban der wüsten Stellen und endliche Durchführung einer ordentlichen Straßenreinigung. Das alte Pflaster wurde Verbeffert und neues augelegt, eine geregelte Nachtwache, eine zuverlässigere Feuerordnung und sogar Straßenbeleuchtung eingerichtet. Den ersten Ansang hierzu ließ der Kurfürst 1679 machen; es mußten aus jedem dritten Hause Lichter ausgehängt werden und die Nachbarn damit abwechseln. 1682 kamen dafür Laternen auf Pfählen. Friedrich Wilhelm zog eine Menge neuer und tüchtiger Bürger nach Berlin. Es that dies not, denn der lange Krieg hatte die Zahl der Bewohner beider Städte von 12 000 auf 6000 verringert. 32. Das Heer Friedrich Wilhelms. Als Friedrich Wilhelm die Regierung antrat, fand er eine Armee vor, die in der geringen Zahl ihrer Truppen weder der Größe des Staates, noch den Anforderungen einer kriegerischen und gewalttätigen Zeit entsprach. Das Fußvolk, 20 Kompanieen, betrug im ganzen nicht viel über 3500 Mann und war auf die Festungen verteilt; die Reiterei, gegen 2500 Mann, tag in den Dörfern. Schlimm war es, daß diesem kleinen Heere der Geist der Zucht und des Gehorsams fehlte. Zunächst war es dem Kaiser und in zweiter Linie erst dem Kurfürsten verpflichtet. Die Truppen hatten geschworen, „daß sie dem Kaifer, und anstatt desselben, dem Kurfürsten von Brandenburg gehorsam sein wollten". Dieses unklare Verhältnis hatte sur die Disziplin die übelsten Folgen. Den hohen Offizieren gab es Veranlassung, keinem der beiden Herren recht zu gehorchen und nach eigenem Belieben zu schalten. Vor allem dem Kurfürsten gegenüber zeigten sie sich unbotmäßig. 1638 kommandierte der brandenbnrgifche Oberst Dargitz in Garz an der Oder. Ohne Kampf und Verteidigung übergab er diese feste Stadt den Schweden. Der Kurfürst wollte ihn deshalb zur Rechenschaft ziehen; Dargitz aber lehnte diese ab, indem er angab: „er wäre auch in kaiserlichen Pflichten und könne nur von einem Kriegsrate gerichtet werden, der aus kaiserlichen und brandenburgischen Offizieren gemeinschaftlich zusammengesetzt sei". Konrad von Burgsdorf, beffen Regiment um einige Schwadronen verkleinert werden sollte,
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