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1. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 117

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 117 — mit 150 Brandenburgern versank. Fünfmal brach der Feind aus seinen Schanzen hervor; erst nach blutigem Kämpft räumte er das Feld. Vier Wochen darauf ging es gegen Fünen. Die Unternehmung mißglückte, weil während der Überfahrt der Wind umsetzte und ein Landen unmöglich machte. Es fehlte auch die Unterstützung durch die holländische Flotte, welche in dieser Zeit unthätig vor Anker liegen blieb. Dieses Verhalten wurde durch ein unwillkommenes Schwanken der holländischen Politik veranlaßt, und da ein Einlenken derselben so bald nicht zu erwarten stand, sahen sich die Verbündeten in allen ihren Absichten gegen die Inseln gehindert. Es war hier vorläufig nichts zu gewinnen; 1500 Brandenburger und Kaiserliche, auch 3000 Polen, ließ man in Jütland zurück; mit dem Reste des Heeres marschierte der Kurfürst nach Schwedisch-Pommern. Endlich sollte auch Fünen den Schweden entrissen werden. Holland stellte seine Flotte wieder in den Dienst der gemeinsamen Sache. De Ruyter, Kommandant derselben, setzte die Truppen der Verbündeten, es war im November 1659, nach Fünen über, während dänische Regimenter über den großen Belt kamen. Im Osten und Westen der Insel zugleich landeten 10000 Mann, unter ihnen drei branden-burgische Reiterregimenter. Die schwedische Streitmacht, 6000 Mann stark, stand bei Nyborg. Am 14./24 November kam es dort zu einer blutigen Schlacht. Dreimal stürmte die Kavallerie gegen die Vierecke des schwedischen Fußvolkes au, doch umsonst. Dem Angriffe der Infanterie aber konnten die Schweden nicht mehr widerstehen; sie wurden geworfen und die Flüchtigen von den nachsetzenden Reitern niedergehauen. 2000 der ihrigen blieben auf dem Platze; die übrigen, und mit ihnen fast alle Offiziere, wurden kriegsgefangen. Karl Gustav hatte damit die Hälfte seiner besten Truppen verloren. Er ließ sein Heer vor Kopenhagen und ging nach Gothenburg, wo der schwedische Reichstag versammelt war. Die Bedrängnis, in welche er gekommen war, erforderte rasche Hilfe; den Mahnungen des eigenen Landes, welche zum Frieden rieten, konnte er nicht mehr ausweichen. Freilich ging die Sache der Verbündeten in Pommern nur langsam vorwärts, Dank der unlustigen Kriegführung der Kaiserlichen. Stettin widerstand ihnen; nur der Kurfürst hatte einige Erfolge und gewann Demmin. 3nt Anfange des Jahres 1660 wurden die Friedensverhandlungen zu Oliva bei Danzig eröffnet. Sie schienen anfangs keinen Erfolg zu haben; da starb plötzlich und unerwartet Karl Gustav, der nordische Alexander, wie man ihn genannt, sein Land unter vormundschaftlicher Regierung und durch den Krieg hart geschädigt zurücklassend. Sein Tod beschleunigte den Friedensschluß. Die Souveränität Preußens erhielt der Kursürst nun endgültig zugesichert und hatte damit einen großen Erfolg errungen. Das drückende Lehnsverhältnis zu Polen war gelöst, das Herzogtum deutscher Kultur gesichert, Friedrich Wilhelm fortan einziger Herr in diesem Lande und in einem Teile seines Staates nun wirklich selbständig. Der kluge Weg seiner Politik
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