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1. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 221

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
Damit erst begann für die hart geprüfte Stadt eine bessere Zeit; es war dies im Jahre 1670*). Dorotheas verständiges Walten war in der Herrschaft bald zu spüren. Sie hob gegen einen jährlichen Geldzins die Persönliche Dienstbarkeit, die Hand- und Spanndienste der Bürger, aus. Sie hatten die Einwohner in ihrem Erwerbe gehemmt; ihre Beseitigung erschien deshalb als eine Wohlthat. 1675 kehrte mit dem verheerenden Einfalle der Schweden die Kriegsnot zurück und hielt bis zum Sommer an. Daß es aber eine gütige und zugleich viel vermögende Herrin habe, konnte Schwedt merken, denn auf Bitten Dorotheas gab Friedrich Wilhelm nach Vertreibung der Schweden seinen Offizieren strengsten Befehl, die Stadt mit Einquartierung, Kontribution und andern Kriegslasten zu verschonen, und das in denselben Jahren, in welchen in der ganzen Uckermark beträchtliche Lieferungen für den Krieg in Pommern ausgeschrieben wurden. 1684 legte eine Feuersbrunft den größten Teil Schwedts in Asche. Dorothea ließ darauf einen neuen Bauplan entwerfen, und es entstand die Stadt, wie wir sie jetzt sehen, mit ihrem schönen, weiten Marktplatze und den breiten und geraden Straßen. Diese wurden gepflastert, die Häuser stattlicher hergerichtet als vordem und keine Strohdächer mehr geduldet, den Bürgern zum Aufbau reichliche Geldmittel und Baumaterialen gespendet. Dorothea baute dann ein neues Schloß; über den Strom spannte sich sortan eine lange, hölzerne Brücke, und die Stadtkirche erhielt als Schmuck einen steinernen Turm. Französische und pfälzische Einwanderer wurden angesiedelt; die Begründung des Tabakbaues, der noch heute_ in _ der Herrschaft eifrig betrieben wird, stammt aus Mer Zeit. Wie die Zahl der Einwohner sich mehrte und neue Zweige der Industrie hinzu kamen, lebten auch Gewerbe und Handel wieder auf- Ein kräftiges, srisches Leben begann sich zu entfalten; die Stadt selbst war wohnlicher, ausgedehnter geworden und der Wohlstand sichtlich im Steigen. _ Dorothea vergrößerte noch ihr Besitztum durch Ankauf der Herr sch äst Wildenbruch, eines ehemaligen Ordensgutes der Johanniter in Pommern. Beide Herrschaften, Schwedt und Wildenbruch, fielen nach ihrem Tode an ihren ältesten Sohn Philipp Wilhelm und dieser ist der erste Markgraf von Schwedt. Schwedt erwählte sich Philipp Wilhelm als Residenz. Oft hat er hier geweilt, soweit Kriege und Staatsgeschäste ihn nicht sern hielten. Die Ruhe, welcher er sich als jüngerer Prinz des Hauses hatte hingeben können, verschmähte er; in Krieg und Frieden ist er feinem Stiefbruder, dem Kurfürsten, später Könige Friedrich, ein Auer Helfer und verständiger Berater gewesen. Er war Chef eines Kürassier- und eines Infanterieregimentes. Unter feiner Führung verrichteten sie in den Kriegen gegen Frankreich Wunder der Tapferkeit. Er schon liebte es, Leute von ansehnlicher Körper- ) -er 6. Februar dieses Jahres wurde wegen seiner besonderen Bedeutung E ganzen ^ande festlich begangen. Er war der Geburtstag des Kurfürsten, der du ^ahre alt wurde, und der des nunmehr 15 jährigen Kurprinzen Karl Emil.
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