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1. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 21

1883 - Berlin : Oehmigke
— 21 — 8. Jaczko. Allein die heidnische Partei unter den Wenden sah mit tiefer Erbitterung zerstört werden, was in diesen Landen seit Jahrhunderten für heilig gegolten hatte, den Sturz ihrer altehrwürdigen Götter und die Aufrichtung des verhaßten Kreuzes, sah den Untergang ihrer Nationalität in dem Einzuge des deutschen Priesters, Kriegers, Händlers und Bauern. Hatte doch der Landesfürst selbst feinen Namen abgelegt und in der Taufe sich Heinrich genannt! Der Gedanke, nach dem Tode desselben unter die dauernde Herrschaft der Deutschen zu kommen, erschien ihr unerträglich. Sie unterhandelte daher insgeheim mit Jaczko, dem Better oder Neffen Pribislav-Heinrichs, welcher, wie man aus vorgefundenen Münzen schließen zu müssen glaubt, feinen Sitz in Köpenick hatte, und der sich für den rechtmäßigen Erben des Havellandes hielt, und verhieß ihm die Übergabe der Burg für den Fall, daß der alte Fürst stürbe. Als nun der Tod desselben 1150 eintrat, vereitelte lediglich die kluge Vorsicht Petriffas, welche von solchen Plänen Kunde hatte oder sie wenigstens ahnte, die Absichten der Verfchwomen und rettete dem Markgrafen das Land. Sie wußte den Tod des Gatten drei Tage lang zu verheimlichen, bis Albrecht herbeigeeilt war und mit der Burg auch von dem Lande Besitz ergriffen hatte. Allein Jaczko gab die Hoffnung nicht auf, in den Besitz seines Erbes zu kommen. Albrecht hatte mit den deutschen auch wendischen Kriegern, welche er für treu hielt, die Bewachung der Burg anvertraut; an diese wandte sich Jaczko und erlangte von ihnen das Versprechen, ihm bei feinem Unternehmen Hülfe zu leisten. Als nun Albrecht sich einst von Brandenburg entfernt hatte, rückte der Wende in der Stille der Nacht dicht an die Wälle der Burg, gab das verabredete Zeichen, worauf das Burgthor geöffnet wurde. So kam Jaczko in der That in den Besitz Brandenburgs.
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