Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 43

1883 - Berlin : Oehmigke
— 43 — der Stadt, entfaltet und die Bürger gebeten, ihm zum Kampfe zu folgen. Bald anch zogen die Magdeburger ans, entschlossen, die Märker anzugreifen. Sie errangen den Sieg und nahmen den Markgrafen mit vielen feiner Ritter gefangen. Im Triumphe führten sie ihn nach ihrer Stadt, legten ihn in eiserne Bande und machten eine Kiste von bicken Bohlen, ba sperrten sie ihn hinein. Um sich zu befreien, fanbte der Markgraf nach feiner Frau und beriet sich mit ihr. Er befahl ihr mit feinen Mannen zu sprechen und befoubers mit dem alten von Buch, der feiner Eltern Ratgeber gewesen war, den er aber entlassen hatte. Da that die Frau, wie er es ihr geheißen. Als sie nun den Buch sprach und bat, ba antwortete dieser: „Mein Herr hat mich vertrieben und entlassen aus feinem Rette und mir genommen, was ich von feinen Eltern hatte. Mein Rat wirb ihm boch nicht gefallen. Da weinte die Frau, rebete ihm zu und gelobte ihm, daß ihr Gemahl alles bessern würde. End-lich gab er ihr den Rat, daß sie Gelb nehme, wieber nach Magbebnrg ginge und es den Räten des Bischofs gebe, biefem soviel, dem anbetn soviel. Das geschah. Diese rebeten nun mit dem Bifchofe und rieten ihm, daß er den Markgrafen losließe und ihm eine Frist stellte von vier Wochen, nach welcher er wiederkommen oder viertausend Mark (d. h. Pfund Silber) zahlen sollte. Der Markgraf nahm das an, ritt in fein Land und hielt mit feinen Mannen Rat. Die wußten freilich keinen andern, als daß er die silbernen Gefäße aus den Kirchen des Landes nehme und wenn es nicht hinreichte, bei den Städten borgte, bis die Summe der viertausend Mark voll wäre. Da sprach der von Buch: „Der Rat ist nicht schlecht, aber ich weiß einen bessern. Wenn ihr mich bei meinem Rechte lasset, so will ich ihn sagen." Da gelobte ihm der Markgraf, ihn bei feinem Gute zu lassen und ihm nimmermehr Unrecht zu thun. Nachdem das geschehen war, führte von Buch den Markgrafen und feinen Bruder nach Tangermünde in die Rüstkammer, zeigte ihm einen großen eifenbefchlagenen Kasten voll Gold und Silber und sprach: „Dies Geld hat euer Vater hinterlassen, damit
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer