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1. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 103

1883 - Berlin : Oehmigke
— 103 — so groß gewesen, als er gewollt. Deshalb haben ihn die andern am Hofe allezeit beneidet, und als der Bischof einmal am Kamin" gesessen, haben sie ihn gebeten, er möchte doch den Nieverschrocken zu sich rufen, als wollte er ihm etwas Heimliches sagen und daun „anschnarchen". Wenn er sich dann entsetzen würde, hätten Seiner Fürstlichen (Gnaden Ilrsach, ihn verzagt zu schelten. Der sromme Bischof läßt sich bereden, rüst ihn zu sich und als der Ritter ihm das Ohr hinhält, schnarcht er ihn greulich an. Der aber schlägt den Bischof mit der Faust ins Gesicht, daß er mit dem Sessel umfällt und sagt: „Ich meinte, du seist ein Mensch, du bist aber ein Hund geworden!" Damit geht er davon. Da nun die andern Diener zulaufen und den Herrn wieder zu Beine bringen und meinen, er würde eine große Ungnade auf ihn werfen, läßt er ihn wieder fordern und sagt: „Du sollst hinfort mein vertrauter Diener sein, ans welchen ich mich kühulich darf verlassen, denn weil du meiner nicht schonst, wirst du meiner Feinde viel weniger schonen! Er hat ihn noch lieber als zuvor gehabt und ist ihm mit allen Gnaden gewogen gewesen." Man erzählt, daß Johann, als er den Tod nahen fühlte, feinen ältesten Sohn Joachim zu sich nach Arneburg rufen ließ und ihm folgende Lehren gab: „Sei gottesfürchtig, befleißige dich der Gerechtigkeit und Wohlthätigkeit; schütze die Unterthanen, daß sie von den Gewaltigen nicht unterdrückt werden, lasse dem Adel den Zaun nicht zu lang schießen." Diese Lehren schrieb sich der junge, erst 15jährige Fürst ins Herz. Er wurde ein Charakter, fest: wie Eichenholz: er wollte das Beste seiner Unterthanen, und wo er fehlte, that er es, weil er ein Kind seiner Zeit war. 14. Joachim I. und die Straßenränder. Im Jahre 1503 war ein so heißer Sommer, daß die Brunnen und Bäche austrockneten. Daraus erfolgte ein großer Mißwachs des Getreides und heftige Teuerung, welche zuwege
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