Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 127

1883 - Berlin : Oehmigke
— 127 — 27. Kohlhase und Luther. Der Handel nahm eine solche Bedeutung an, daß er Luther für wichtig genug erschien, an Kohlhase ein Mahnungsschreiben zu richten, von seinem Vorhaben abzulassen und die Rache Gott anheim zu stellen. Kohlhase beschloß sogleich, nach Wittenberg zu reiten, um ein Zwiegespräch mit dem von ihm hochverehrten Manne zu suchen. Nachdem er sein Pferd in einem Gasthofe eingestellt und seinen Diener ebenfalls dort zurückgelassen hatte, ging er am Abende an Luthers Haus, klopfte an und begehrte Einlaß. Luther aber ließ ihm heraussagen, er möge seinen Namen zu erkennen geben und ferner, was fein Begehr sei. Kohlhase aber wollte das nicht gerne thun, sondern drang daraus, Luther zu sprechen. Da fiel es diesem ein, es möchte vielleicht Kohlhase sein, ging selbst an die Thür und fragte: „Bist du vielleicht Kohlhase?" Dieser antwortete: „Ich bin es, Herr Doktor!" Frage, wie Antwort geschah in lateinischer Sprache, welcher Kohlhase, weil er eine gute Schulbildung genossen, wohl kundig war. Luther führte ihn nun selbst in sein Gemach, rief noch einige gelehrte Freunde hinzu und hatte so mit dem Roßhändler eine Unterredung, die bis spät in die Nacht dauerte. Am Morgen beichtete Kohlhase Luther, empfing das heilige Sakrament und gelobte, von seinem Vorhaben abzustehen und Sachsen Hinsort keinen Schaden mehr zuzufügen. Unerkannt hatte er feine Herberge verlassen, und nahm von Luther die tröstliche Versicherung mit, daß er sich feiner Sache annehmen wolle und sie zu einem befriedigenden Ziele zu führen hoffe. 28. Kchlhasens Ende. Es ist kein Zweifel daran, daß Luther feinen Einfluß bei dem Kurfürsten für den unglücklichen Mann eingelegt hat;
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer