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1. Alte Geschichte - S. 35

1886 - Berlin : Hofmann
§ 14. Kunst und Wissenschaft. 35 und in welchen er die griechischen Stämme zur Wahrung alter Sitte, Xugenb und Frömmigkeit mahnte, ungeheure Erfolge erzielte. Da gerabe seine Gebichte eng an die Musik gebunben waren und feine Rhythmen außerordentlich kunstvoll sinb, wie feine Sprache bunkel ist, so bereitet das Verstänbnis der pinbarischen Gebichte heutzutage große Schwierigkeiten. — Als Dichterin fei noch erwähnt Korinna, die Freunbin und Lanbsmännin des Pinbar. Anmerkung. Die Musik würde von Terpanber (ca. 670) zuerst zu dem Rang einer Kunst erhoben. Er vervollkommnete die Kithara, welche bisher nur vier Saiten gehabt hatte, zu einer sieben-foitigen. Doch war die von ihm gepflegte Musik noch burchaus ernst, gemessen und feierlich. Allmählich würden die Instrumente mannigfaltiger und baburch die Musik in staub gesetzt, allen Stimmungen in gleicher Weise zu bienen (Phrynis von Lesbos). — Wie sehr die Griechen die Musik schätzten, zeigten die Wunberwir-fungen, welche in der alten sinnigen Sage dem Gesang und Spiel des Orpheus zugeschrieben würden (Orpheus und Eurybike). (Gute Nachbilbungen griechischer Lyriker finbet man in: Geibel, klassisches Lieberbuch, und Branbes, ein griechisches Lieberbuch. Hannover 1881.) Auch die Wissenschaft erhielt schon in biefer Periobe eine vielversprechend Grunblage. Die Philosophie, in enger Beziehung zur Naturwissenschaft, fanb zuerst ihre Pflege. In ihr zeichnete sich aus Thales von Milet, der für den Urftoff der Welt das Wasser hielt, und Pythagoras aus Samos; der letztere grünbete feine Schule in Unteritalien und pflegte vor allem das Stubium der Zahlen und der Raumlehre, baneben aber fanb in dem Bnnbe der Pythagoräer eine geläuterte Sittenlehre praktische Ausübung. Ihre Anwenbnng auf das Leben fanb die philosophische Erkenntnis von der Stellung des Menschen in Leben und Welt in einzelnen Sentenzen, als bereu Urheber die sogenannten sieben Weifen bezeichnet werben. "Maß zu halten ist gut" so lehrt Kleobulos von Lindos. „Jegliches vorbedacht" heißt Ephyras (Korinths) Sohn Periander. „Wohl erwäge die Zeit" sagt Pittakos von Mitylene. „Mehrere machen es schlimm" wie Bias meint von Priene. „Bürgschaft bringet dir Leid", so warnt der Milesier Thales. „Kenne dich selbst" so gebeut der Lacedämonier Chilon. Endlich: „nimmer zu sehr" befiehlt der Kekropier Solon. 3*
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