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1. Alte Geschichte - S. 71

1886 - Berlin : Hofmann
§ 31. Äußere und innere Gefahren. 71 Die Sage hat diesen Krieg verherrlicht durch die Heldenthaten einzelner römischer Jünglinge und Jungfrauen (Mncins Scävola, Horatius Cocles, Cloelia); aber diese Thaten, auch wenn sie geschehen, haben keine rettende Wirkung gehabt. b) Die Auswanderung auf den heiligen Berg. — Das Volkstribunat. — Coriolan. — Im Innern bildete sich allmählich ein schroffer Gegensatz zwischen den wohlhabenden Patriziern und den armen, obendrein noch durch allerhand ungerechte Verpflichtungen in Schulden geratenen und durch harte Schuldgesetze (Schuldhaft, völliger Verlust der Freiheit) gepeinigten Plebejern. Dieser Gegensatz wuchs zur Erbitterung um das Jahr 494. Die Plebejer weigerten sich Kriegsdienste zu thun und 494 verstanden sich schließlich nur dazu gegen das feste Versprechen einer Besserung ihrer Lage. Aber nachdem der Sieg über die Feinde errungen war, hielten die Patrizier ihr Versprechen nicht. Da verließen sämtliche Plebejer die Stadt und zogen auf den benachbarten sogenannten heiligen Berg. Nun gerieten aber die Patrizier, welche doch auf keine Weise die Plebejer entbehren konnten, in große Verlegenheit. Glücklicherweise gelang es dem besonnenen und klugen Menenins Agrippa, die Plebejer zur Rückkehr zu bewegen (die sagenhafte Gleichnisrede vom Magen und den Gliedern des menschlichen Körpers). Nun erhielten die Plebejer in den 2 (oder 5, später 10) Volkstribunen Beamte, die das Recht und die Pflicht hatten, sie gegen jede Unbill zu schützen. Dieselben waren persönlich unverletzlich und hatten außer anderen Vorrechten das eine unermeßlich wichtige, daß sie gegen jeden Befehl jedes Beamten Einspruch erheben und Aufhebung erwirken konnten („Veto einlegen"). Als Helfer in ihrem Amte wurden den Tribunen (wie den Konsuln die Quästoren) 2 Ädilen des Volkes beigesellt. — Aber wie diese Behörde den Patriziern nur abgezwungen war, so suchten dieselben auch sie unschädlich zu machen. Das gelang jedoch nicht. Als der aristokratische Mareins Coriolanus einen Versuch machte, das Volkstribunat wieder abzuschaffen, erhoben sich die Tribunen gegen ihn und ließen ihn vom Volke verurteilen; er aber ging nach Corioli und würde seine Vaterstadt mit den Waffen in der Hand angegriffen haben, hätten nicht seine Gemahlin und seine Mutter (Veturia und Volumnia) ihn davon zurückgehalten. Er wandte Rom den Rücken und starb in der Fremde (Shakespeares Ccriolan).
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