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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 17

1886 - Berlin : Hofmann
§ 7. Mohammed und der Islam. 17 eine neue Religion, mit der das Christentum und das gesamte Abendland noch schwere Kämpfe zu bestehen haben sollte. In Arabien stand Mohammed, d. i. der Gepriesene, aus dem alten Priestergeschlechte der Koreischiten von Mekka, auf und verkündete, daß er durch Berufung Gottes gekommen sei, die wahre Religion zu lehren. Ein nervös sehr erregbarer Mensch und tief ergriffen von der Entartung seines heimischen Religionslebens hat er thatsächlich an seine Sendung geglaubt. Zum vertieften Nachdenken über seine Aufgabe verschafften ihm Reichtum und Muße Gelegenheit (Witwe Chadidfcha). Aber in seiner Vaterstadt Mekka sand er zunächst nicht nur keinen Anhang, sondern er mußte sogar, von den Koreischiten selbst, den Wächtern des Kaabasteines, verfolgt, aus derselben fliehen. Die Flucht nach Medina 622 622 (16. Juli) bildet den Anfang der mohammedanischen Zeitrechnung. Nun wuchs der Anhang Mohammeds von Stunde zu Stunde. Im Jahre 630 konnte er an der Spitze desselben Mekka erobern, das er nun zum Mittelpunkt des mohammedanischen Religionswesens machte und wo die Kaaba bis zum heutigen Tage als das größte Heiligtum der Muselmänner besteht. Zwei Jahre später, 632 632, starb Mohammed. 1. Die Lehre des Mohammed, die nun mit reißender Geschwindigkeit sich ausbreitete, hat mit dem Judentums und Christentums außer manchen Einzelheiten das gemein, daß sie nur Einen Gott predigt (Monotheismus). Das war gegenüber der Vielgötterei, welche fast überall da, wo der Islam zunächst Eingang fand, galt, ein ungeheurer Fortschritt. 2. Indem aber Mohammed die Allmacht Gottes so faßte, daß Gott alles, was geschieht, lange und mit unabänderlicher Sicherheit vorherbestimmt hat, raubte er seiner Lehre die sittliche Kraft, welche der Glaube an die Freiheit des menschlichen Willens verleiht (Fatalismus). Daher auch der Name Islam = Ergebung. Gleichwohl schrieb er, sich selbst widersprechend, dem Menschen eine Menge Handlungen vor, die zur Erlangung der Seligkeit notwendig seien (Wallfahrten, Fasten, Reinigungen, todesverachtenden Kampf für die Ausbreitung der Lehre re.). 3. Das Leben nach dem Tode ist, je nach Verdienst während des Erdenlebens, ein wonnevolles oder ein qualvolles. Des ersteren werden alle diejenigen teilhaftig, welche im Kampfe für die Lehre gefallen sind. (Die Lehre des Mohammed ist zusammengefaßt in dem Koran.) Der Islam breitete sich unter den Nachfolgern des Mohammed, Wychgram, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 2
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