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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 28

1886 - Berlin : Hofmann
28 Zweiter Teil. Das Mittelalter. müssen, und es hatten, anknüpfend an verschiedenartige alte Einrichtungen, Herzöge sich an ihre Spitze gestellt. Dieselben strebten möglichst selbständig zu sein, und das wurde ihnen um so leichter, als in den Einzelstämmen das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu einer deutschen Nation überhaupt noch fast gar nicht vorhanden war, wie es denn auch den Namen „Deutsch" noch gar nicht gab (derselbe kommt erst im 10. Jahrhundert auf). So würde das deutsche Reich zerfallen sein in einzelne Stammesherrschaften, wenn nicht Könige erstanden wären, die für die deutsche Einheit wirkten, indem sie die Herzöge zu unterdrücken strebten. Nach Ludwigs des Kindes Tode wählte man aus dem fränkischen 911 Stamme Konrad I. (911—918). Demselben aber gelang es nicht, bis ha er nicht über genügende eigene Machtmittel verfügte, der " ~ Herzöge Herr zu werden. Bei seinem Tode ließ er daher seine Krone an den mächtigen Sachsenherzog Heinrich übergeben, der nun als 919 Heinrich I. (919—936) ein kräftiges Regiment führte, bis l. Er ließ den Herzögen zwar viel Macht, brachte es aber doch dahin, daß sie seine Oberhoheit und damit die Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen, größeren Verbände anerkannten. Dadurch wurde Heinrich der erste Begründer eines deutschen Nationalitätsbewußtseins. 924 2. Nachdem die Ungarn 924 einen furchtbaren Einfall in Deutschland, zumal in das Herzogtum Sachsen (zwischen Harz, Elbe, Rhein gelegen) gemacht hatten, schloß Heinrich mit ihnen unter der Bedingung jährlicher Tributzahlung einen Waffenstillstand (für Sachsen und Thüringen gültig) auf 9 Jahre. Während desselben suchte er sein Land widerstandsfähig zu machen, indem er a) an geeigneten Plätzen Burgen baute, von denen aus das Land geschützt werden konnte. An diese Burgen lehnt sich zum Teil die Entstehung der deutschen Städte an. b) Er bildete ein tüchtig geschultes Heer (vorzugsweise Reiterei). Als nun der Waffenstillstand abgelaufen war und die Magyaren 933 wiederkamen, wußte er dieselben bei Merseburg 933 so furchtbar aufs Haupt zu schlagen, daß sie in Nord deutsch land fortan nicht mehr einzufallen sich getrauten. 3. Auch die Slawen, welche beständig die deutschen Grenzen beunruhigten, besiegte er, und um seine Gewalt in diesen Ländern zu sichern, gründete er den festen Platz Meißen. Ebenso hat er die Dänen von seinen Grenzen zurückgescheucht (Gorm der Alte).
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