Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 32

1886 - Berlin : Hofmann
32 Zweiter Teil. Das Mittelalter. Sein Streben ging dahin, durch Begünstigung des kleinen Adels den Einfluß sowohl des hohen Adels als auch der Bischöfe zu schwächen und ein möglichst unumschränktes starkes Königtum zu gründen. Äußerlich vergrößerte er das deutsche Reich durch Burgund, so daß nun die Grenzen des Reiches das Mittelmeer (Rhonemündung) erreichten. Burgund wurde ihm zwar streitig gemacht durch seinen Stiefsohn Herzog Ernst von Schwaben, doch wußte er den Widerstand desselben zu brechen (das Lied vom Herzog Ernst-Werner von Kyburg). Heinrich Iii. (1039—1056) schritt auf dem Wege seines Vaters weiter. Ein kraftvoller Herrscher hatte er nicht nur nach außen gegen Ungarn und Böhmen glänzende Ersolge, sondern auch für den inneren Ausbau und Frieden der Christenheit that er Großes. So hat er dem überhandnehmenden Fehdewesen entgegengewirkt, indem er die von den Clnniazensermönchen (vgl. § 28) angeregte Idee eines allgemeinen Friedens von Tonnerstag früh bis Dienstag Abend aufgriff und, wenigstens in Burgund, durchzuführen suchte („Gottesfrieden", treuga Dei; vgl. das frz. treve); so hat er ferner einer fehr bedrohlichen Verweltlichung der Päpste Einhalt gethan, indem er eine Reihe vortrefflicher deutscher Bischöfe in diese höchste geistliche Würde einsetzte. — Dies bezeichnete den Augenblick, in welchem der Kaiser unbedingt die höchste Machtstellung in Europa einnahm, wie sie seitdem im alten Reiche nicht wieder erreicht wurde. Leider starb dieser große König, der bei längerem Leben unsere nationale Zersplitterung wahrscheinlich verhindert haben würde, zu früh, und das Reich verblieb einem unmündigen Kinde! § 19. König Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. Sechs Jahre alt, als sein Vater starb, stand Heinrich Iv. (1056—1106) zunächst unter der Vormundschaft seiner Mutter Agnes von Poitiers. Dieser jedoch wurde er geraubt durch eine Verschwörung unzufriedener Großen, an deren Spitze der Erzbischofanno von Köln stand. Zunächst wurde Heinrich von diesem, dann aber von dem glänzenden Erzbischof Adalbert von Bremen, der großen Einfluß auf seine Entwicklung gewann, erzogen. Mündig geworden, geriet er in heftige Zwistigkeiten mit den Sachsen und dem hohen Adel dieses Stammes. Schon Adalbert hatte ihn gegen dieselben eingenommen. Anfangs unglücklich, gelang es ihm doch, die Sachsen vollständig zu schlagen, und er würde eine unumschränkte
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer