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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 48

1886 - Berlin : Hofmann
48 Zweiter Teil. Das Mittelalter. a) die Gewalt der Kirche und des Papstes über die Gemüter vergrößert haben, wozu auch die in ihrem Gefolge entstehenden neuen Mönchsorden viel beitrugen; b) daß sie, selbst halb geistliche und halb weltliche Unternehmungen, das Rittertum und vor allem die geistlichen Ritterorden ausgebildet haben; c) daß in Anknüpfung an sie Wissenschaften und Künste einen neuen Aufschwung genommen, sich mit neuem Gedankeninhalte erfüllt haben; d) daß durch sie Handel und Gewerbe in vielfacher Weise befruchtet worden sind und den Städten Italiens wie Deutschlands in neuer Aufschwung verliehen worden ist. § 28. Die geistlichen (Mönchs-) Orden. Schon in der frühesten Zeit war bei den Christen der Zug nach einsamem, büßerischem Leben vorhanden gewesen. Fromme Männer zogen sich an entlegene Orte zurück, um dort ein ganz der religiösen Beschauung geweihtes Leben zu führen (Eremiten). Allmählich thaten sich mehrere zusammen, um in gemeinsamen Häusern wohnend nach einer bestimmten Regel die Frömmigkeitsübungen zu betreiben. Man nannte diese Häuser Klöster (monasteria, vgl. srz. monastere, cloitre) und die Insassen, wenn sie Männer waren, Mönche, waren sie Frauen, Nonnen. Im Abendlande wurde das erste Kloster gestiftet durch den Hl Benediktns von Nursia in Italien ca. 525. Sehr rasch breitete sich dann der Benediktinerorden über das ganze christliche Europa aus. Seine Klöster wurden Pflegestätten der geistigen Bildung und auch der materiellen Kultur. Als aber mit der Zeit die Strenge des Lebens in dem Orden nachließ, Schlaffheit und Versäumung der durch den Stifter vorgezeichneten großen Aufgaben einriß, da erstanden in manchen Gegenden Bestrebungen zu einer Reform der Klöster und des Mönchslebens. Im 10. und 11. Jahrhundert fanden diese Bestrebungen ihren Mittelpunkt und Ausgang in dem südfranzösischen Kloster C lugn y. Unter dem Einfluß der sehr strengen Richtung, welche von hier ausging, stand auch Gregor Vii., der aus ihr seine Ansichten über die Stellung des Papsttums und der Kirche zu den weltlichen Mächten geschöpft hatte.
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