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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 50

1886 - Berlin : Hofmann
50 Zweiter Teil. Das Mittelalter. deren Verwendung zur Ausgestaltung und Rechtfertigung der katholischen Lehre (Thomas von Aquiuo!). Anmerkung. Es war eine Folge der auch durch die Kreuzzüge herbeigeführten großen Erweiterung menschlicher Erkenntnis, daß in manchen Kreisen sich eine andere Auffassung der göttlichen Dinge bildete, als sie die Kirche lehrte. Man nannte die Anhänger dieser Irrlehren Katharer (davon das deutsche Ketzer), j Die Kirche suchte derselben mit Gewalt Herr zu werden, indem sie harte Ketzergesetze erließ, oder auch mit Feuer und Schwert gegen sie einschritt. Das letztere geschah z. B. in dem Kreuz- ; zuge gegen die Albigenser, in welchem mit der größten Grausamkeit der Süden Frankreichs verwüstet, seine Bewohner er- i schlagen und verbrannt wurden. Ein ähnliches Schicksal hatte der friesische Stamm der Stedinger, gegen welchen auch der Kreuz- • zug gepredigt wurde. Nach heldenmütiger Gegenwehr in der Schlacht bei Altenesch wurde der ganze Stamm vernichtet. § 29. Die Ritterorden. Ähnlichen Zwecken, wenn auch in anderer Form, machten sich im Anschluß an die Kreuzzugsbewegung die Ritterorden dienstbar. Ursprünglich war der Ritterstand die Gesamtheit der sich dem Waffendienst zu Pferde widmenden Männer der Christenheit. Als Stand bildete er eine abgeschlossene, in fest geregelten Gebräuchen und Pflichten sich bewegende Gemeinschaft. Von Jugend auf wurden die Söhne edler Familien, soweit sie nicht für das geistliche Leben bestimmt waren, für das Ritterleben vorbereitet. Nachdem der Knabe und Jüngling als Garzün (Jnnkhör, vgl. franz. gai^on) und Knappe einem Erwachsenen gefolgt und von diesem in die Standessitte und -Obliegenheiten eingeführt war, er- ; hielt er, an der Schwelle der Mannesjahre angelangt, die feier- ; liehe Schwertleite, wobei er durch den Ritterschlag als vollberechtigtes Mitglied in den Stand ausgenommen wurde. Er hatte nun die Ausgabe, für ideale Zwecke, wie den Schutz der Frauen und Waifen und die Verteidigung des christlichen Glaubens, zu wirken. Treue gegen den Lehnsherrn, frommer und doch biegen- ; scher Sinn, achtungsvolles Begegnen des weiblichen Geschlechtes, unbedingte Tapferkeit — das waren die wesentlichen Zeichen „ritter- j liehen" Sinnes, zu dessen Belebung die Turniere, glänzende
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