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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 62

1886 - Berlin : Hofmann
62 Zweiter Teil. Das Mittelalter. des englischen Theologen Wiclef (ca. 1360) und des von ihm beeinflußten Böhmen Jo H. Hnß (ca. 1400). nun die kirchlichen Angelegenheiten endgiltig zu ordnen, griff mau im 15. Jahrhundert zu dem Mittel allgemeiner Konzilien (Kirchenversammlungen). Nachdem auf dem Konzil 1409 zu Pisa 1409 die Lage sich nur noch verschlimmert, berief im 1411 Jahre 1414 der Kaiser Sigismund (1411—1437), der auf 2437 dm liederlichen Wenzel (1378 — 1400) und auf Ruprecht von der Pfalz (1400—1410) gefolgt war, eine allgemeine große Kirchenversammlung nach Konstanz. Dieselbe wurde unter ungeheurem Glanze und Zufluß eröffnet. Man setzte zwar die Gegenpäpste ab und wählte einen neuen (Martin V.), doch blieben die Reformen, welche man beabsichtigt hatte, unerfüllt. Ewig denkwürdig aber bleibt dieses Konzil doch durch den Prozeß, welchen man dem erwähnten Prager Universitätslehrer und Reformator Huß machte. Er war mit kaiserlichem Geleitsbrief nach Konstanz gekommen, um sich über seine, dem katholischen Herkommen widerstrebenden Lehren zu rechtfertigen: Sigismund aber brach ihm, unter dem Einfluß der fanatischen Geistlichen, das Wort und ließ zu, daß der mutige Mann, da er feine Lehren zu widerrufen sich weigerte, zum Feuertode verurteilt und daß dieses Urteil 1415 an ihm vollzogen wurde, 1415. Ihm folgte 1416 sein Freund Hieronymus in den Tod. Diese Maßregeln der strengen Partei verursachten eine ungeheure Aufregung in dem tschechischen Böhmen; denn Hnß war zugleich ein Vertreter der tschechischen Nationalität gegenüber den Deutschen gewesen (Austreibung der Deutschen aus der Universität Prag; infolgedessen Gründung der Universität Leipzig 1409!). Die Hns-siten (oder Utraquisten, weil sie das Abendmahl unter beiderlei Gestalt verlangten) wurden von den päpstlich-deutschen Truppen in mehreren Kreuzzügen bekriegt, aber sieblieben allenthalben Sieger unter ihren großen Feldherren Ziska und Prokop, von denen der letztere sogar weitausgreifende Verheerungszüge in das Innere Deutschlands unternahm. Die Angst der Kreuzzugstruppen vor den Bauernheeren war so groß, daß sie oft ohne Schwertschlag davon liefen, und daß man, um ihnen Mut einzuflößen, sogar 1431 ^aran dachte, die Jungfrau von Orleans an ihre Spitze zu stellen, bis Endlich aber wurde die hufsitische Frage, wenigstens in der Hanpt-1443 sache auf dem Konzil zu Bafel (1431 — 1443) gelöst. Die
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