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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 85

1886 - Berlin : Hofmann
§ 50. Die Reformation bis zum Reichstage von Augsburg 1530. 85 § 50. Die Reformation bis zum Reichstage von Augsburg 1530. Trotz dieser Gefahren ging das Werk der Reformation stetig vorwärts. An demselben arbeiteten sogar Glieder der Orden mit: Augustiner, Franziskaner, Benediktiner (Ökolampadius), Karmeliter (Urbanus Regius), Prämonstratenser (Bngenhagen). Den weltbewegenden Schriften Luthers gingen zur Seite eine Reihe von anderen litterarischen Erscheinungen, wie z. B. die Flugschriften Ulrichs von Hutten, der gleich Murner und Burkhard Waldis mit der Geißel des Spottes die Gegner der Reformation verfolgte. Die gewichtigste Stütze in Lehre und Schrift fand aber Luther an seinem Freunde Melanchthon (aus der Pfalz, geb. 1497), der 1497 mit umfassender Gelehrsamkeit eine vorsichtig abwägende, milde versöhnende Sinnesart vereinigte, und dessen Persönlichkeit eine vortreffliche Ergänzung zu dem stürmischen Wesen Luthers bildete. — Obgleich Luther jedwede politisch-weltliche Unterstützung der von ihm ausgehenden Bewegung, deren rein geistigen Charakter er aufrecht erhalten wollte, abwies, war es doch nicht zu umgehen, daß sich weltliche Rücksichten mit der Reformation verbanden. Die Güter der übertretenden Bistümer, Kirchen und Klöster wurden meist von den Landesherren mit Beschlag belegt, so daß die Annahme der Reformation für diese mit weltlichen Vorteilen verbunden war. Indessen waren diese Gesichtspunkte in der Mehrzahl der Fälle doch nicht die entscheidenden. Allmählich teilte sich Deutschland in ein protestantisches und katholisches Heerlager. Der Norden war wesentlich protestantisch, voran Johann der Beständige von Sachsen (Friedrich der Weise f 1525) und Philipp von Hessen, — selbst der Ordensstaat Preußen war durch Albrecht von Brandenburg in ein weltliches Herzogtum verwandelt worden. Die Fürsten und Bischöfe des Südens blieben zunächst noch vorherrschend katholisch (anders die Städte!). Da nun die Katholiken sich zu Regensburg zu einem Bündnis zusammenthaten, so traten auch die Protestanten zur Abwehr aller Angriffe in Torgau 1526 einander näher. So kam es, daß auf dem Reichstage zu Speier 1526 die 1526 Evangelischen einen verhältnismäßig günstigen Beschluß erwirkten, daß nämlich jeder Landesherr es mit der Konfession feiner Unterthanen, d. H. mit der Ausführung des Wormser Ediktes, halten könne, wie es ihm gut düuke. Als aber kurz darauf Kaiser Karl V. über seine äußeren Feinde große Erfolge errang, änderte sich diese
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