Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 88

1886 - Berlin : Hofmann
88 Geschichte der neueren Zeit. eine ungeheure Ausbreitung gewannen, hat er die verschiedensten ©eiten der von ihm ausgegangenen Lehre behandelt und auch so einer Vertiefung des religiösen Lebens gedient. Gleichgesinnte und bedeutende Freunde, wie Melanchthon, Bugenhagen u. a., halfen ihm in der Organisation des Kirchen- und besonders des Schulwesens. Auch in seiner Persönlichkeit stellte er das Vorbild einer neuen, reineren Lebensauffassung dar. Vermählt mit Katharina von Bora, die ihm mehrere Kinder schenkte, sührte er ein inniges und vorbildliches Familienleben, in welchem heiteres, freies Wort und Freude an Gesang eine Heimstatt fanden. Wenngleich eine erstaunliche Energie und ein fester Wille feinem Wesen im Verkehr mit anderen ost etwas Schroffes gaben, das sich zumal in einer ungesuchten Derbheit des Ausdrucks zeigte, so war doch sein Gemüt von jener Weichheit und Tiefe, die ein Erbteil unseres Volkes sind. Bei allen Erfolgen hat dieser zu seinen Lebzeiten berühmteste Mann Europas nicht einen Augenblick das Bewußtsein verloren, daß er nur ein „auserwähltes Rüstzeug des Herrn" sei. Repetition. § 45. Renaissance und Humanismus: Die Wiederbelebung des klassischen Altertums, von Italien ausgehend und durch Gelehrte aus Konstantinopel gefördert, bewirkte eine allgemeine Erneuerung des geistigen Lebens. In Deutschland erweckt sie die kritische Gelehrsamkeit (Studium des neuen Testamentes; Kenntnis des Griechische n und Hebräischen; Reuchlin). Bei Gelehrten und Volk Überzeugung von der Unzulänglichkeit der katholischen Lehr- und Kirchenzustände. „Dunkelmännerbriefe." § 46/47. Dr. Martin Luther, geb. 1483 zu Eisleben, nach dem Besuch der Lateinschule in Eisenach, der Universität in Erfurt Mönch in letzterer Stadt (Augustiner). Durch Staupitz kommt er als Universitätslehrer nach Wittenberg (Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen). Grundzug der Überzeugungen Luthers ist die Lehre von der Rechtfertigung des Menschen durch den Glauben allein. 31. Oktober 1517 Luther schlägt 95 Thesen gegen den Ablaßhandel (Tetzel) an die Schloßkirche zu Wittenberg. Infolge dessen drei Religionsgespräche zwischen päpstlichen Abgesandten und Luther: a) zu Augsburg (Cajetan), b) Au Altenburg (Miltitz), c) zu Leipzig (Eck). Alle drei beseitigen nicht die Kluft zwischen Luther und der Kirche. Daher 1520 Luther in den Bann gethan. — Luthers epochemachende Flugschriften: „An den christlichen Adel deutscher Nation"; „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche"; „Von der Freiheit des Christenmenschen". — Verbrennung der Bannbulle 1520. § 48. Luther verweigert auf dem Reichstag zu Worms 1521 den Widerruf. Er wird mit der Reichsacht belegt; feine Lehre soll fortan nicht mehr ausgebreitet werden dürfen. Wormser Edikt. — Luther, von Kurfürst Friedrich auf die Wartburg geflüchtet, beginnt die Bibelübersetzung.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer