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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 146

1886 - Berlin : Hofmann
146 Geschichte der neueren Zeit. Frankreich war durch dieses welterschütternde Ereignis in seinen Grundfesten bewegt. Alle Ordnungen des Lebens und des Staates wankten. Gleichwohl darf man nicht verkennen, daß der Revolution ursprünglich gute und edle Absichten zu Grunde lagen, besonders die, dem geknechteten und rechtlosen Volke ein menschenwürdiges Dasein zu verschaffen. Der Anfang der Revolution ist denn auch gekennzeichnet durch eine Reihe edler und opferfreudiger Thaten Einzelner und ganzer Stände für das Gemeinwohl (z. B. die Verzichtleistung des Adels auf feine Rechte 4. August 1789). Jedoch durch Unklarheit in den Zielen, zumal aber durch den in der französischen Geschichte so oft verhängnisvollen Egoismus einzelner Ehrgeiziger entartete die ganze Bewegung. Das Bleibende der französischen Revolution ist, daß in ihr der Grundsatz der Gleichheit der Menschen vor dem Gesetze wieder lebendig geworden ist und dem Volke wieder die Beteiligung an der Ordnung der eigenen Angelegenheiten zugestanden wurde. § 83. Die Revolution und Deutschland. In Deutschland hatte die Revolution anfänglich bei dem Volke, namentlich bei den Gebildeten der kleineren, in Mißwirtschaft versunkenen Staaten vielfachen begeisterten Beifall gefunden, dem auch einige unserer großen Dichter, wie z. B. Klopstock, Ausdruck liehen; die in der Folge sich zeigenden Verirrungen und Umnensch-lichkeiten, zumal die Hinrichtung des Königs, hatten diesen Beifall in Absehen verkehrt. Friedrich Wilhelm Ii., König von Preußen (1786 bis 1797), führte int Bunde mit Kaiser Franz Ii. (1792—1806) 1792 einen Krieg gegen die französische Republik 1792; nach hoffnungsvollen Anfängen mußte sich jedoch, durch die Ungunst der Witterung und andere Nützlichkeiten gezwungen, der preußische Feldherr Herzog von Braunschweig zurückziehen (Kanonade von Valmy); die Franzosen aber drangen unter Dumouriez in Belgien, unter Cnstine in Deutschland ein (Eroberung von Mainz). Infolge der Hinrichtung des Königs und der Bedrohung Belgiens bildete sich nun zwischen der Mehrzahl der europäischen Mächte gegen Frankreich die sogen, große Koalition, mit England an der Spitze, 1793—1797. Obgleich in dem erstenkoalitionskriege die Österreicher zunächst siegreich waren (Schlacht bei Neerwinden), so unterlag 1794 doch ihre alte Kriegskunst im Jahre 1794 den jugendlichen fran-
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