Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 172

1886 - Berlin : Hofmann
172 Geschichte der neueren Zeit. mußte das französische Übergewicht („Prestige") in Europa notwendig brechen. Darum trieb eine mächtige Partei am kaiserlichen Hofe zu Paris zum Kriege. Der Anlaß wurde leicht gefunden. Als dem Prinzen von Hohenzollern, einem entfernten Verwandten König Wilhelms, der erledigte spanische Thron angetragen, aber von demselben ausgeschlagen wurde, verlangte der französische Gesandte Benedetti im Auftrage seiner Regierung von unserem Kaiser, daß er schriftlich erkläre, es solle Hinsort nie ein Hohenzollernprinz an die Erlangung des spanischen Thrones denken. König Wilhelm, obwohl ausrichtig der Erhaltung des Friedens ergeben, verweigerte die Erfüllung dieses gänzlich unnötigen und anmaßenden Verlangens. 1870 Darauf erklärte am 19. Juli 1870 der Kaiser Napoleon an Preußen den Krieg. Er hoffte auf den Beistand der süddeutschen Staaten. Aber vergebens. Mit bis dahin nie gesehener Einmütigkeit erhob sich das deutsche Volk gegen den Erbfeind, und aller Hader war vergessen. An die Spitze der deutschen Streitmacht trat König Wilhelm I. von Preußen. Ehe sich die Franzosen, durch Selbsttäuschung über ihre Kräfte in Sicherheit gewiegt, deffen versahen, standen die deutschen Heere auf französischer Erde. Die siegreichen Schlachten bei Weißenburg und bei Wörth, sowie die blutige, heldenmütige Erstürmung der Spich er er Höhen trieb die Franzosen von der Grenze mehr ins Innere. Nachdem es ihnen durch die Schlacht bei Conr-celles unmöglich gemacht war, von dem festen Chalons aus einen neuen Vorstoß zu unternehmen, wurden sie in den großen Schlachten bei Mars la Tour (Vionville) und bei Gravelotte (St. Privat) völlig geschlagen. Prinz Friedrich Karl schloß als-2o.aug. dann die Armee des Feldmarschalls Bazaine in Metz ein (20. Aug.). Der Marsch all Mae Mahon suchte nun Metz zu entsetzen. Aber die Kronprinzen Albert von Sachsen und Friedrich Wilhelm von i.sept. Preußen zogen ihm entgegen: bei Sedan wurde am 1. Septbr. das französische Heer geschlagen und mußte sich, da es sich in der 2. Sept. kleinen Festung Sedan nicht halten konnte, am folgenden Tage ergeben. Mit 84000 Mann geriet auch Kaiser Napoleon in deutsche Gefangenschaft (Wilhelmshöhe). Die Folge dieses Ereignisses war die Absetzung Napoleons und die Pro-4.Sept. klamierung der Republik in Paris, 4. Sept. (Gambetta). Die nächste Aufgabe der Deutschen war nun, Paris zu erobern. Diese Aufgabe aber war um so schwieriger, als ein großer
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer