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1. Die mittlere Zeit - S. 154

1881 - Leipzig : Krüger
— 154 — rührt nur die Fassade her,*) Freiburger Münster mit dem schönsten gotischen Turme, Kölner Dom mit 5 Schiffen und 2 Türmen (den höchsten der Erde), Regensburger Dom, Stephanskirche in Wien, Ulmet Münster (ohne Kreuzschiff), Halber st ädter Dom; von norddeutschen Backsteinbauten: die Marienkirche in Lübeck.**) — Unter den Profanbauten dieses Stiles zeichnen sich aus: die Marienburg in Westpreußen, Sitz der Hochmeister des deutschen Ordens, Artushof in Danzig, Rathaus in Tangermünde, Braunschweig u. a. Plastik und Malerei (Glasmalerei) standen durchaus in Abhängigkeit von der Architektur. ä. Wissenschaft. §. 193. — Ein neuer Aufschwung der Wissenschaften ging von Italien aus, wo der Dichter Dante (c. 1300) bereits eine ungemeine Fülle von Kenntnissen sich angeeignet hatte, die er in seiner „göttlichen Komödie" künstlerisch zu verwerten wußte. Dadurch daß er den römischen Dichter Vergil zu seinem Führer machte, gab er seinen Zeitgenossen die Richtung auf Erforschung des klassischen Altertums. Es bilbete sich der Humanismus, besten eifrigster Prophet der Dichter Petrarka (f 1374) war. Seine Bebeutung beruht mehr aus biefem Wirken für das Wieber-aufbtühen der antiken Bilbung (Renaissance) als auf feinen Sonetten an Laura. Auch der britte große italienische Dichter Boccaccio (berühmt durch feine Novellen) wurzelte in diesem Boben. In Italien entstauben infolge dieser Bestrebungen zahlreiche Universitäten, welche eifrig von den Deutschen besucht wurden, bis der Humanismus auch diesseits der Alpen Boden gewann und heimische Hochschulen (z. B. Prag 1348, Wien 1365, Heibelberg 1387) gegründet wurden. Bald traten die Humanisten als Vertreter einer weltlichen Bildung in Gegensatz zu den Scholastikern, welche allein die Theologie als Wissenschaft gelten ließen. — §. 194. Größeren Einfluß auf die Masse des Volkes würden diese Studien nicht gewonnen haben, wenn nicht zu gleicher Zeit die Buchbruckerkunst ersunben worden wäre, welche die wohlfeile Herstellung der Bübungsmittel ermöglichte. Schon längst war man mit der Holzfchneibekunst vertraut und brückte mit beren Hilfe auch kleine Bücher, inbem ganze Seiten in Holz geschnitten würden. Der Gebanke aber, jeden Buchstaben einzeln in Holz zu schneiden und aus diesen dann Worte zusammenzusetzen, gehört dem Mainzer Patricier Johann Gutenberg (genannt Gensfleisch), der zuerst in Straßburg, später in Mainz feine Versuche, auf biefem Wege ein Buch herzustellen, vervollkommnete. Er verbanb sich mit dem reichen Goldschmied Johann Fust (Faust), bei dem Gutenberg die Buchstaben schon aus Metall herstellte. Zwistigkeiten mit Fust raubten übrigens dem Ersinber sehr balb die Früchte *) Sage von seiner kunstgeübten Tochter Sabine. **) Ältere Kirchenbautcn Berlins in gotischem Stil: Nikolai-, Marien-, Klosterkirche; moberne: Werdersche, Petrikirche u. a.
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